14. Januar: Info-Abend zur Wärmeplanung

Die Folgen des Klimawandels waren besonders in den letzten Jahren für viele Menschen sichtbar. Katastrophale Überschwemmungen wie in Spanien, riesige Waldbrände z.B. im Harz und sommerliche Rekordtemperaturen auch bei uns sind einige Beispiele hierfür. Nach Ansicht von Wissenschaftlern und anderen Fachleuten liegt die Ursache für diese Veränderungen vor allem an der Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Öl und Erdgas, an der Abholzung von Wäldern oder an der Nutztierhaltung.

Diese Faktoren erhöhen die Menge der in der Atmosphäre natürlich vorkommenden Treibhausgase enorm, was den Treibhauseffekt und die Erderwärmung verstärkt.

Auch in unserer Gemeinde werden die meisten Gebäude mit Heizöl und Erdgas beheizt. Abgesehen von den Folgen für das Klima hat die jahrelange Abhängigkeit von Energieimporten aus Russland oder der erdölexportierenden Ländern gezeigt, dass Deutschland einen anderen Weg bei der Energieversorgung einschlagen muss.

Mit dem Bau der beiden Nahwärmnetze im Jahr 2001 bzw. 2010 hat die Gemeinde Körle schon die Weichen für eine nachhaltige Wärmeversorgung gestellt und viele Erfahrungen sammeln können. Die Diskussionen um das Heizungsgesetz hat nicht nur Verunsicherung bei Hauseigentümern gesorgt, sondern wirft auch die Frage auf, welche Perspektiven für die Nahwärmenetze und deren evtl. Erweiterung bestehen.

Um auf diese komplexen Fragen Antworten zu finden, erstellt die Gemeinde Körle seit Herbst 2023 gemeinsam mit dem Büro Qoncept Energy einen kommunalen Wärmeplan. Die vorläufigen Ergebnisse werden bei einem Info-Abend am 14. Januar, 19 Uhr in der Berglandhalle vorgestellt. Hierzu sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen.

Mit der kommunalen Wärmeplanung sollen Wege aufgezeigt werden, wie alle Gebäude in den vier Körler Ortsteilen ressourcenschonend und sicher versorgt werden können. So wird während des Prozesses beispielsweise erörtert, wo eine Erweiterung des Nahwärmenetzes sinnvoll und wirtschaftlich ist. Auch Alternativen zu einem Nahwärmeanschluss werden beraten – beispielsweise der Einsatz von Wärmepumpen.

Die Wärmeplanung soll die Planungssicherheit für alle Gebäudeeigentümer erhöhen und eine Orientierung geben, welche Wärmeversorgung potenziell zukünftig nutzbar sein wird. Neben der Vorstellung der Ergebnisse aus der Zusammenarbeit mit Qoncept Energy wird an diesem Abend auch ein Angebot zur aufsuchenden Energieberatung vorgestellt. Bei diesem Angebot kann JEDER Hauseigentümer eine kostenfreie Erstberatung nutzen.

Als erste Kommune in Hessen investierte Körle im Jahr 2000 in ein Biomasse-Heizwerk zur Versorgung des Baugebiets “Auf dem Hollunder”. U.a. für dieses Projekt wurde die Gemeinde in 2003 mit dem Deutschen Solarpreis ausgezeichnet. Im Jahr 2010 wurde ein weiteres Heizwerk mit Nahwärmenetz in der Ortsmitte in Betrieb genommen. Nun versorgt die Gemeinde Körle ca. 110 Gebäude mit Wärme aus nachwachsenden Rohstoffen.