Gemeinde will Gründer unterstützen

Die Gemeinde Körle tritt dem virtuellen Gründerzentrum Schwalm (VGZ Schwalm) bei. Das haben die Gemeindevertreter in ihrer Sitzung am Montag einstimmig beschlossen. Das Projekt sei nicht neu – vielmehr liege hinter dem VGZ bereits eine fast 20-jährige Erfolgsgeschichte, sagte Bürgermeister Mario Gerhold. Dem VGZ angeschlossen waren bisher jedoch ausschließlich Kommunen aus dem südlichen Schwalm-Eder-Kreis. Geplant ist nun, das Gründerzentrum auf alle 27 Städte und Gemeinden des Landkreises auszuweiten.

Sinn des Gründerzentrums sei es, denen Unterstützung zu bieten, die sich mit einer Geschäftsidee selbstständig machen wollen, aber keiner üblichen Innung zuzuordnen sind, erklärte Mario Gerhold. Neugründer werden bei Fragen zur Wirtschaftlichkeit, zu Finanzierungen, Fördermitteln oder Online-Marketing begleitet. Durch den Beitritt könnte man auch Körlern, die sich selbstständig machen wollen, dieses Beratungsangebot vorhalten und Sprechstunden vor Ort anbieten. Die Gemeinde Körle wäre die erste Beitrittskommune im Altkreis Melsungen, sagte der Bürgermeister. „Mit dem heutigen Beschluss könnten wir eine Vorreiterrolle einnehmen und damit ein Signal geben, dass wir für Neugründungen offen sind.“ In Körle sehe man an vielen Stellen, wie wichtig es sei, dass Menschen den Mut aufbringen, sich mit einer Idee selbstständig zu machen. „Dadurch verbessern wir auch unser Angebot in der Gemeinde.“ Die Gemeinde profitiere durch Neugründungen an vielen Stellen – beispielsweise auch durch Einkommens- und Gewerbesteuer. 3900 Euro muss die Gemeinde jährlich für die Mitgliedschaft im VGZ bezahlen. Das Projekt sei auf eine fünfjährige Probephase angelegt, daher halte sich das Risiko in Grenzen.

Zustimmung gab es von beiden Fraktionen. „Wir sollten den Leuten, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen wollen, Unterstützung bieten“, sagte Michael Oetzel für die SPD und betonte ebenfalls, dass die Mitgliedschaft sich nach fünf Jahren ja ohnehin nicht automatisch verlängere. Dafür sei dann ein erneuter Beschluss der Gemeindevertretung notwendig. Und davor sollte man genau evaluieren, inwiefern sich die Mitgliedschaft gelohnt hat. Jedoch müsse man mit Aufnahme der übrigen Schwalm-Eder-Kommunen auch über eine Namensänderung auf VGZ Schwalm-Eder nachdenken. Dem stimmte auch CDU-Gemeindevertreter Achim Erbeck zu. Das Angebot sei eine gute Ergänzung – wenn er selbst auch bisher keine Kenntnis von der Existenz des Gründerzentrums gehabt habe. Daher sei es ein „Ja mit Zögern.“

Für das VGZ arbeiten eine hauptamtliche Geschäftsführerin sowie drei ehrenamtliche Berater. Die Mitgliedschaft beginnt im Jahr 2025.

 

S. Hofschlaeger / pixelio.de