Bauvorhaben Zum Rot: Kein Baustart in 2022

Mit der Erneuerung der Kanalisation und der Wasserleitung in der Straße „Zum Rot“ und den anschließenden Straßenbauarbeiten sollte in 2022 eine größere Summe in die gemeindliche Infrastruktur investiert werden. Das Projekt hatte Bürgermeister Mario Gerhold zusammen mit einem beauftragten Ingenieurbüro aus Kassel anlässlich einer Anliegerversammlung im November 2021 vorgestellt. Annähernd 900.000 Euro stehen im Gemeindehaushalt 2022 zur Verfügung. Doch dieses Geld wird nun erst einmal nicht zum Einsatz kommen. Der Grund: Die öffentliche Ausschreibung im Frühjahr weckte zwar das Interesse von neun Baufirmen, von denen schließlich drei Bieter entsprechende Angebote einreichten. Doch die Angebotssummen lagen weit über dem im Haushalt vorgesehenen Betrag. Ein unglücklicher Umstand hierbei war, dass Ausschreibungsfrist und Abgabetermin gerade in die ersten Wochen des Ukraine-Krieges fielen, ein unvorhersehbares Problem. Preissteigerungen beim Material, bei den Transportkosten und einkalkulierte Risikoaufschläge führten unter dem Strich zu Angebotssummen, die mit einem sechsstelligen Betrag über den veranschlagten Kosten lagen.

Angesichts der unwirtschaftlichen Angebote hob der Gemeindevorstand das Auschreibungsverfahren nun auf und wird nun bis zum Jahresende versuchen, neue Angebote zu günstigeren Preisen auf Basis einer modifizierten Ausschreibung zu bekommen. Angestrebt wird ein Baustart für das Frühjahr 2023.

Mit der zeitlichen Verschiebung der Baumaßnahme hofft die Gemeinde Körle, sich dem ursprünglichen Kostenrahmen doch wieder anzunähern. „In den kommenden Jahren stehen mit der Erneuerung des Neuen Weges oder der Ortsdurchfahrt Empfershausen noch einige Bauvorhaben an, die viel Geld kosten werden“ heißt es dazu aus dem Rathaus.

Mit der Aufhebung der Straßenbeiträge im Jahr 2020 sind in der Gemeinde Körle die Anlieger von Beitragszahlungen befreit, die Kosten der Hausanschlüsse sind aber nach wie vor von den Grundstückseigentümern zu tragen. Zur Finanzierung solcher Bauvorhaben ist die Gemeinde Körle seitdem auf allgemeine Einnahmen wie z.B. die Grundsteuer angewiesen. Das Bauvorhaben zum Rot ist seit langer Zeit die erste Maßnahme zur grundhaften Sanierung von Straßen. Daher sei wichtig, nicht schon beim ersten Projekt zu überteuerten Preisen zu bauen, kommentierte Bürgermeister Mario Gerhold die Situation.