Fahrräder bald sicher am Bahnhof abstellen

Wer mit dem Fahrrad oder E-Bike zum Körler Bahnhof fährt, um dort in die Regiotram einzusteigen, vermisst derzeit insbesondere eines: Einen Ort im Bahnhofsbereich, an dem das teure Rad sicher abgestellt werden kann. Doch die Installation einer Fahrrad-Abstellanlage ist bereits in Planung. Dazu gab es jetzt einen Info-Termin mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern und einem Mitarbeiter des Planungsbüros am Hilgenweg, wo auf einem gemeindeeigenen Grundstück auch die Anlage aufgestellt werden soll.

Möglichst im kommenden Jahr soll die Anlage installiert werden, erläuterte Bürgermeister Mario Gerhold den Teilnehmern. Zwar sei auch seitens der Deutschen Bahn eine Bahnhofsmodernisierung in Körle geplant – und zwar nach jahrelangem Drängen der Gemeinde – jedoch erst zum Ende des Jahrzehnts. So lange wolle man aber nicht damit warten, den ÖPNV-Nutzern einen sichere Abstellmöglichkeit für Fahrräder zur Verfügung zu stellen, sagte Gerhold. Auch soll der Bahnsteig nach Kassel bereits vor der Sanierungsoffensive der Bahn barrierefrei gestaltet werden. Jedoch seien für die Arbeiten Abstimmungsgespräche mit der Bahn erforderlich, da die Arbeiten auch Flächen beträfen, die im Eigentum der DB seien und das Einlaufbauwerk der Trockenenen Mülmisch dabei erneuert werden soll. Die Kosten für die Abstellanlage und den barrierefreien Zugang zum Gleis werden sich auf etwa 120.000 Euro belaufen, sagte Gerhold. Jedoch würden aus der Klimaschutzinitiative von Bahn und Bundesumweltministerium – der sogenannten Bike+Ride-Initiative – 85 Prozent der Kosten gefördert.

Martin Heer vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Fritzlar – dieses wurde mit den Planungen beauftragt – zeigte den Interessenten beim Ortstermin unter anderem anhand von Fotobeispielen aus anderen Ortschaften, wie eine solche Fahrradabstellanlage aussehen könnte. Außerdem erklärte er, wie den Nutzern der Abstellanlage in Fritzlar der Zugang ermöglicht wird. Dort gibt es eine Anlage mit Einzelboxen.

Die Varianten

Aus den Reihen der interessierten Teilnehmern wurde der Wunsch geäußert, dass möglichst beide Varianten – also Einzelboxen in Verbindung mit einer Sammelschließanlage – angeboten werden sollen.

Der Zugang

Ein Platz in der Abstellanlage beziehungsweise in einer Fahrradbox solle möglichst mit einer App gebucht werden können. Auch der Zugang zu der Anlage beziehungsweise zu den Boxen solle mithilfe einer App möglich sein, waren sich die Interessierten vor Ort einig. Ob die Nutzung der Abstellanlage kostenpflichtig sein wird, sei noch nicht geklärt, sagte Mario Gerhold. Jedoch sei es wahrscheinlich, dass die Nutzung nur gegen Gebühr möglich sei.

Weitere Anregungen

Angeregt wurde außerdem, dass der Platz möglichst gut beleuchtet wird, um schummrige Ecken zu vermeiden. Auch äußerten Teilnehmer beim Info-Termin den Wunsch, noch Autostellplätze – zumindest einen Behindertenparkplatz – auf dem Gelände zu schaffen. Auf Nachfrage erläuterte Bürgermeister Gerhold außerdem, dass am Standort keine öffentlichen Toiletten vorgesehen seien. Auch das Aufstellen einer Sitzbank sei nicht sinnvoll, da eine Sitzmöglichkeit sicherlich Dreck und Scherben zur Folge habe.

Eine Lademöglichkeit für E-Bike-Akkus ist nach Meinung der Teilnehmenden am Bahnhof nicht notwendig, da es für Radtouristen bereits am Dorfplatz eine Ladestation gibt.

 

Beteiligen: Sie haben weitere Anregungen zur Abstellanlage? Schreiben Sie uns eine E-Mail an mail@koerle.de

 

Martin Heer vom gleichnamigen Planungsbüro in Fritzlar zeigte den Teilnehmern beim Info-Termin unter anderem Beispiele für Fahrradboxensysteme. Auf dem Gelände, das auf dem Foto zu sehen ist, soll die Abstellanlage installiert werden.