Körle 2030 – Entwicklungskonzept

Die Gemeinde Körle wurde im Jahr 2020 als Förderschwerpunkt im Bund-Länder-Programm „Lebendige Zentren“ anerkannt. Mit der Aufnahme in das Förderprogramm besteht für die Gemeinde Körle nun die Chance, im Zentrum des Kernorts eine zukunftsorientierte und nachhaltige städtebauliche Entwicklung anzustoßen und wichtige Projekte umzusetzen. Eine Entscheidungsgrundlage für die kommenden Jahre dient ein Entwicklungskonzept (ISEK).

Nach entsprechender Ausschreibung erhielten die Kooperation der Büro blfp und SP Plus aus Bad Nauheim/Friedberg den Auftrag zur Erstellung des ISEK. Über mehrere Monate wurden Daten erhoben und eine Bürgerbeteiligung in vier öffentlichen Veranstaltungen durchgeführt. Zu berücksichtigen waren die landesrechtlichen Vorgaben sowohl zur Gliederung des Konzepts, zur Verfahrensweise (Einbeziehung einer Arbeitsgruppe) als auch inhaltliche Schwerpunkte (z.B. Klimaanpassungsmaßnahmen). Ferner musste eine Festlegung auf eine genaue Fördergebietsfestlegung erfolgen mit einer Begründung für den gewählten Gebietsausschnitt. Das nun vorgeschlagene und mit dem Ministerium abgestimmte Gebiet umfasst eine Größe von 37,6 ha und ca. 300 Gebäude.

Das Konzept selbst beinhaltet eine umfassende Bestandsaufnahme und –analyse, beschreibt Stärken und Schwächen der Gemeinde Körle bzw. des Fördergebiets und stellt Entwicklungszielen jeweils Leitbilder voran. Diese Leitbilder stehen unter dem Slogan „Auf der Sonnenseite des Fuldatals …“ und sind für die Handlungsfelder wie folgt spezifiziert:

Handlungsfeld 1: Innenentwicklung & Wohnen

 Auf der Sonnenseite des Fuldatals … ist Körle ein beliebter und familienfreundlicher Wohnstandort mit modernen Wohnraumangeboten für Jung und Alt. Der Ortskern ist durch gemeinschaftliches Engagement und den Erhalt des baukulturellen Erbes attraktiv gestaltet und erfüllt seine Funktion als Zentrum der Gemeinde sowie als Ort der Begegnung und Kommunikation. Eine hohe Aufenthaltsqualität und die vielfältige Nutzungsmischung fördern das soziale Miteinander der Bevölkerung.

 Handlungsfeld 2: Mobilität & Verkehr

 Auf der Sonnenseite des Fuldatals … vermittelt der neu gestaltete Bahnhof Körle den Ankommenden das Bild einer modernen und weltoffenen Gemeinde. Die Mobilität der Bevölkerung ist durch aufeinander abgestimmte Angebote sowie ein funktionales Rad- und Fußwegenetz mit einer bedarfsgerechten Infrastruktur jederzeit gegeben. Eine ansprechende Gestaltung und der barrierefreie Ausbau der Straßenräume ermöglichen allen Bevölkerungsgruppen eine sichere Teilnahme am Verkehr.

 Handlungsfeld 3: Gemeinschaft & öffentliche Infrastruktur

 Auf der Sonnenseite des Fuldatals … stellt die Gemeinde Körle für die Bevölkerung ein modernes, multifunktional nutzbares Raumangebot bereit. Die kommunalen Liegenschaften sind Vorbilder für die Modernisierung von alter Bausubstanz. Neue Einzelhandels- und Dienstleistungsangebote im Ortskern sowie am Bedarf orientierte Pflege- und Betreuungsangebote stärken die Nahversorgung und den Wohnstandort insgesamt. Aktive Vereine gestalten das öffentliche und kulturelle Leben.

 Handlungsfeld 4: Öffentliche Grünflächen & Freizeit

 Auf der Sonnenseite des Fuldatals … zeichnet sich Körle durch die Einbindung in den Landschafts- und Naturraum sowie auch durch die attraktive Gestaltung der innerörtlichen Platz- und Grünflächen aus. Für die Freizeitgestaltung und für sportliche Aktivitäten stehen der Bevölkerung vielfältig nutzbare Freiräume zur Verfügung. Durch eine naturnahe Gestaltung unter Berücksichtigung des Hochwasserschutzes sind die Fließgewässer im Ortsbild erlebbar.

Inhaltlich benennt das Konzept 39 Einzelmaßnahmen mit einem grob geschätzten Kostenaufwand von 18,2 Millionen Euro. Der Umsetzungszeitraum reicht bis zum Jahr 2030. Eine Fortsetzung der Bürgerbeteiligung ist während dieser Zeit mit einmal jährlich stattfindenden Bürgerforen und projektbezogenen Arbeitsgruppen geplant. Die Durchführung der Fördermaßnahmen wird im Wesentlichen von der Bereitstellung der notwendigen Haushaltsmittel durch die Gemeindevertretung abhängen, aber auch von der Verfügbarkeit von Grundstücken etc. beeinflusst werden.

Hier finden Sie das Entwicklungskonzept der Gemeinde Körle