Auszeichnung „Vorbildliche Bürger im Ehrenamt“

Auszeichnung „Vorbildliche Bürger im Ehrenamt“

Im Jahr 2007 fand eine Zukunftskonferenz der Vereinsvorstände statt, in der man sich u.a. mit der Frage befasste, wie Einwohner für die Übernahme eines Ehrenamtes begeistert werden können. Ein Vorschlag war z.B., die vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeiten in das Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken und damit sichtbar zu machen.

Aus diesem Grund wurden Vereine und Bürger dazu aufgerufen, Personen vorzuschlagen, deren besonders verdienstvolle, ehrenamtliche Tätigkeiten gewürdigt werden könnten, die nicht durch die üblichen Ehrenordnungen der Vereine erfasst werden. Es sollte sich um Einzelpersonen handeln, deren außergewöhnliches Engagement aufgefallen ist und damit nachahmenswerten Vorbildcharakter für Mitbürger gewinnt.

Im Rahmen der letzten Sitzung der Gemeindevertretung am 12.12.2011 wurden acht Bürger unserer Gemeinde geehrt und erhielten neben einem Geschenk eine Urkunde „Vorbildliche Bürger im Ehrenamt“. Folgende Personen wurden in kurzen Ansprachen des Bürgermeisters und des Vereinssprechers Bernd Rohleder geehrt:

Marianne Wölling: Nach ihrer fast 30-jährigen Dienstzeit bei der Gemeindeverwaltung hat Marianne Wölling einen nach wie vor sehr guten Kontakt zur Gemeinde und zu ihren Mitmenschen. Über fünf Jahrzehnte engagierte sie sich im DRK Körle/Guxhagen und hat sich um die Finanzen des DRK gekümmert. Seitdem es in Körle Blutspendetermine gibt, kümmert sie sich um die Aufnahme der Daten am Empfangsschalter.  Ihre soziale Ader schlägt seit 23 Jahren auch für den Sozialverband VdK. Schon mehr als zehn Jahre ist Marianne Wölling im Vorstand der Körler Ortsgruppe und seit 2004 die Vorsitzende des Vereins. Unter anderem im Rahmen der Aktion „Rüstige Rentner“ half sie vielen Mitbürgern durch Beratung in sozialen Angelegenheiten und beim Ausfüllen von Anträgen.

Maria Beier: Der Naturschutzbund beschreibt Maria Beier als Naturschützerin mit Leib und Seele. Dies ist sie schon länger als es in Körle eine organisierte Naturschutzgruppe gibt. Mitstreiterinnen und Mitstreiter fand sie im Jahr 1987, als sie mit Achim Gagalik und einigen anderen die AG Natur- und Umweltschutz in Körle gründete, die heute eine Ortsgruppe im Naturschutzbund Deutschland ist. Schon seit vielen Jahren führt Maria Beier die Kasse der Naturschützer und ist neuerdings auch im Vorstandsmitglied im Kreisverband des NABU. Darüber hinaus ist es auch ihrer Mühe zu verdanken, dass man in Empfershausen DSL-Geschwindigkeiten wie in einer Großstadt vorfindet, denn in der DSL-Arbeitsgruppe hat sie sich in den letzten beiden Jahren zusätzlich engagiert.

Heinrich Schmoll: Mit Heinrich Schmoll haben die Lobenhäuser Einwohner einen Bürger in ihrer Mitte haben, der quasi die Funktion des Ortsvorstehers erfüllt und sich um viele Dinge im Dorf kümmert. Seit über 25 Jahren ist er Vorsitzender des Vereins zur künstlerischen Ausgestaltung der Kirche Lobenhausen und ähnlicher Vorhaben und hier nicht nur Techniker, Hausmeister und Betreuungsperson für die Künstler, sondern vielmehr Motor für alles, was dieser Verein bewegt. Die Wurzeln von Heinrich Schmolls Engagement liegen indes eher im Bereich des Schießsports, denn schon in 1987 übernahm er den Vorsitz im Schützenverein Lobenhausen, der mittlerweile von seinen Schwiegersohn Thomas Reinbold geführt wird.  Als Handwerker ist Heinrich Schmoll ebenfalls für das Gemeinwohl tätig, denn die Eingangspfeiler am Lobenhäuser Friedhof hat er, wie viele Arbeiten am Hennerhaus, Schützenhaus und der Kirche, selbst unentgeltlich hergestellt.

Dieter Zimmermann: Viele Bürger kennen Dieter Zimmermann als ehemaligen Wassermeister und Elektriker der Gemeinde oder von der Feuerwehr. Seit Beginn seiner Altersteilzeit in 2009 ist er aber regelmäßig in einem ganz anderen Bereich tätig: Der Körler Waldkindergarten besteht schon seit acht Jahren und wird sehr gut nachgefragt. Die ca. 20 Kinder müssen in drei Fahrten mit dem Waldbus morgens zum Wald gebracht werden und mittags wieder zurück zum Kindergarten. Bislang ein Job für die Erzieherinnen. Wer aber Dieter Zimmermann kennt, der weiß, dass sich alle Kinder freuen, wenn sie ihn sehen. Deshalb hat er keinen  Moment gezögert, als er gefragt wurde, ob er aushilfsweise den Fahrdienst für den Waldbus übernehmen könne. Bürgermeister Mario Gerhold sagte, was zu Anfang eher als Aushilfe gedacht war, sei mittlerweile schon fester Bestandteil der Personalplanung geworden. Jährlich kommen auf diese Art rund 150 ehrenamtliche Stunden zusammen. Der Kindergarten ergriff deshalb die Initiative und schlug vor, ihrem Waldbus-Fahrer Dieter Zimmermann auf diesem Weg Dank zu sagen.

DSL-Arbeitsgruppe: Dass in Körle und Empfershausen Bandbreiten von 50.000 k/bit verfügbar sind und unsere Gemeinde quasi Vorbildcharakter bei der Glasfasererschließung hat, ist der Verdienst der DSL-Arbeitsgruppe. Den vier aktivsten Mitgliedern Klaus Träbing, Jörg Herrmann und Jochen Boland sowie posthum Herbert Dietrich wurde an diesem Abend die Bezeichnung „Vorbildliche Bürger im Ehrenamt“ verliehen. Bürgermeister Mario Gerhold sagte, in der Gruppe sei Sachverstand der Bürger gesammelt worden, was schließlich zu der sehr guten Lösung für die Einwohner geführt habe. Durch die intensive Werbung für das Projekt sei kein Gemeindezuschuss nötig gewesen. Klaus Träbing hielt an diesem Abend für seine Mitstreiter sogar noch eine Überraschung bereit: Die Mitglieder der DSL-AG erhielten jeweils eine Skulptur in Form eines gespleisten Glasfaserkabels.

Bildunterschrift: Vordere Reihe: Maria Beier, Annelotte Dietrich, Marianne Wölling, Hans-Joachim Boland, Heinrich Schmoll.
Hintere Reihe: Jörg Herrmann, Klaus Träbing, Dieter Zimmermann, Bernd Rohleder, Mario Gerhold