Er war ein gebürtiger Körler und trug seine Heimat im Herzen: Nach einem sehr erfüllten Leben ist Unternehmer Volker Emmeluth im Alter von 85 Jahren am 11. Oktober verstorben. Der bis zum letzten Tag sehr aktive und kontaktfreudige Seniorchef der gleichnamigen Baufirma hatte noch tags zuvor eine Baustelle besucht, dort mit den Arbeitern gefrühstückt, am Nachmittag mit seinen Enkeln gesprochen und Pläne für die kommende Woche geschmiedet, doch -auch für seine Familie unerwartet- endete sein Lebensweg still und leise in der Nacht von Freitag auf Samstag, den 11. Oktober 2025.
Volker Emmeluth hat seine Wurzeln in Körle, denn dort wuchs er auf und lebte bis ins Jugendalter in seinem Elternhaus in der Bahnhofstraße. Die Familie Emmeluth und Volker Emmeluth im Besonderen pflegten eine tiefe Verbundenheit zu Körle, denn dort machte sich Großvater Konrad Emmeluth als Maurermeister im Jahr 1905 selbständig und legte damit den Grundstein für die Baugesellschaft, die heute Arbeitgeber für rd. 250 Leute ist. Die Aufträge beschränkten sich in den Anfangsjahren auf kleinere Maurer- um Umbauarbeiten in Körle, doch in den 1930er-Jahren sorgte u.a. der Bau des Basaltwerks an der Nürnberger Straße für steigende Umsätze des damals noch kleinen Baugeschäfts. Die schwierige Zeit der Weltwirtschaftskrise und den 2. Weltkrieg mit seinen katastrophalen Folgen überstand das Unternehmen auch aufgrund öffentlicher Aufträge. Zu jener Zeit war bereits Volker Emmeluths Vater, Kurt Emmeluth, Mitinhaber der Firma, daher der Name „Konrad Emmeluth & Sohn“.
Schließlich erblickte Volker Emmeluth am 14. November 1939 das Licht der Welt. Schon als Kind begleitete er den Großvater auf die Baustellen, wo es immer etwas zu sehen gab. Nach einer Maurerlehre und dem im Jahr 1965 abgeschlossenen Studium als Bauingenieur trat er als Bauleiter in das elterliche Bauunternehmen ein, welches bereits 1953 von Körle nach Kassel umgezogen war. Dort gab es in Folge der Kriegsschäden unendlich viel zu tun. Doch trotz dieses Umzugs vergaß Volker Emmeluth nie, wo seine familiären und unternehmerischen Wurzeln waren, im Gegenteil: Bei jedem Fest war er ein gern gesehener Gast, denn er pflegte viele Freundschaften in seiner alten Heimat und informierte sich wöchentlich über all das, was es an Neuigkeiten aus Körle gab. Die wenige Freizeit, die ihm als Unternehmer blieb, verbrachte er meist auf seiner Jagdhütte im Mülmischtal. Zwischen der Jagdgenossenschaft Körle/Empfershausen und der Familie Emmeluth besteht bis heute eine sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit. Schon seit 1969 ist Volker Emmeluth Jagdpächter des örtlichen Reviers, wobei sein Einsatz weit über die jagdlichen Interessen hinausging. Seine Bewunderung galt der Schönheit de Natur, dem Gesang der Vögel, dem Wald im Wechsel der Jahreszeiten. Sehr gern unterstütze er deshalb auch den Waldkindergarten. So war noch für vergangene Woche, am 15. Oktober, ein Besuch der Waldkinder an seiner Jagdhütte geplant. Dort wollte er den jungen Gästen und den Erziehern ein Frühstück ausgeben. Noch am 10. Oktober erkundigte er sich bei Bürgermeister Mario Gerhold, ob denn am Mittwoch alles mit dem Besuch des Waldkindergarten klappen würde. Darauf hatte er sich, wie auf die vielen Dinge, die noch anstanden, wirklich gefreut.
Die Gemeinde Körle und die Jagdgenossenschaft Körle/Empfershausen danken für die Verbundenheit und Unterstützung, die Volker Emmeluth unserem Ort stets entgegenbrachte. Sein Engagement für Körle, seine Verbindlichkeit und der offene, vertraute Umgang mit anderen Menschen werden unvergesslich bleiben.
Eine Trauerfeier findet am Freitag, den 24. Oktober um 14 Uhr auf dem Firmengelände der Bauunternehmung Emmeluth in der Mündener Straße in Kassel statt. Die Urnenbeisetzung erfolgt später im engsten Familienkreis.
Unser aufrichtiges Beileid gilt seiner Familie.
Gemeindevorstand der Gemeinde Körle
Mario Gerhold (Bürgermeister)
Jagdgenossenschaft Körle/Empfershausen
Holger Knaust (Vorsitzender)
