Beim Gesundheitstag ging’s auch um die Ohren

Wer schlecht hört, der bemerkt dies selbst erst spät. „Denn wenn man bestimmte Geräusche nicht hört, dann hört man sie eben nicht“, sagt Hörakustikmeister Berthold Braeuning aus Körle. Häufig sind es Freunde oder Verwandte, denen es auffällt, wenn ein anderer nicht mehr alle Geräusche gut wahrnehmen kann. Klarheit darüber, wie es um das eigene Hörvermögen bestellt ist, bekommt man beispielsweise in der Körler Hörstube am Dorfplatz – beim kostenlosen Hörtest. Das nutzten jetzt auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Gemeinde Körle. Beim Gesundheitstag, der jährlich vom Personalrat veranstaltet wird, stand auch Berthold Braeuning zur Unterstützung bereit.

Gerade bei den Mitarbeitern der Kindergärten lohne es sich, das Hörvermögen regelmäßig zu überprüfen, so Berthold Braeuning. Denn im Gegensatz zu den Mitarbeitern des Bauhofes würden Erzieherinnen und Erzieher keinen Gehörschutz tragen. „Schließlich müssen sie die Kinder ja hören.“ Jedoch sei der Geräuschpegel in den Kitas enorm. Vor allem im in die Jahre gekommenen Pfiffikus. Als der Kindergarten vor 50 Jahren gebaut wurde, habe so etwas wie eine Akustikdecke noch keine Rolle gespielt. Bei Neubauten heutzutage werde auf die Reduzierung des Geräuschpegels besser geachtet, so der Hörakustikmeister. Zwar gewöhne man sich an einen großen Geräuschpegel – „der Lärm bleibt aber gleich“. Bekommen wir dauerhaft laute Geräusche auf die Ohren, habe dies nachhaltig einen gesundheitsschädlichen Einfluss auf unseren Körper. Man werde unkonzentriert, was wiederum zu Stress führe. Außerdem können sich bei dauerhaftem Lärm die wichtigen Haarsinneszellen nicht mehr regenerieren, da sie sich dauerhaft in Schwingung befinden, erklärt Berthold Braeuning. Die Haarsinneszellen sind entscheidend für gutes Hören, weil sie Schallwellen in elektrische Signale umwandeln, die das Gehirn verarbeiten kann. Abhilfe kann in solchen Berufen ein individueller Gehörschutz schaffen, der bestimmte Geräusche filtert. Außerdem seien Ruhepausen für die Ohren enorm wichtig. „Auf eine Stunde Lärm sollten zwei Stunden Ruhe folgen.“ Wer in einem Beruf mit großem Geräuschpegel arbeitet, solle die Freizeit möglichst geräuscharm gestalten.

Wie sich ein geräuschintensiver Job auf die Gesundheit der Ohren auswirkt, könne man deutlich bei Mitarbeitenden von Callcentern beobachten. Das Ohr, an dem das Headset getragen werde, zeige stets eine schlechtere Hörleistung als das andere Ohr, berichtet Berthold Braeuning.

Wer gern Musik mit Kopfhörern hört, könne durch eine zu hohe Lautstärke die Ohren ebenfalls dauerhaft schädigen. „Viele schalten die Musik, wenn sie beispielsweise in einer überfüllten Bahn sitzen, extra lauter, um die Umgebungsgeräusche zu unterdrücken“, sagt Berthold Braeuning. Eine Lösung können individuell angefertigte In-Ear-Kopfhörer sein. Die sind so angepasst, dass Umgebungsgeräusche durch den guten Sitz abgeschirmt werden. Das Ergebnis: Der Nutzer stellt die Musik leiser.

 

Kostenlosen Hörtest machen: Termin unter Tel. 05665-1859816 vereinbaren

 

 

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