Körle hat mit der polnischen Stadt Miasteczko Krajeńskie jetzt eine weitere Partnergemeinde. Am Donnerstagnachmittag wurde in der polnischen Gemeinde die Partnerschaftsvereinbarung unterzeichnet. In seiner Rede in der Sondersitzung des dortigen Gemeinderats sagte Bürgermeister Mario Gerhold unter anderem: „Unsere Landkreise und Städte mögen geografisch voneinander getrennt sein, doch heute verbinden wir sie durch den Wunsch, voneinander zu lernen und gemeinsam zu wachsen. Diese Partnerschaft bietet uns die Chance, Projekte zu realisieren, die unsere Städte noch lebenswerter machen – sei es im Bereich Bildung, Kultur, Wirtschaft oder Umweltschutz. Lassen Sie uns diese Partnerschaft mit Offenheit, Vertrauen und Freude gestalten und die europäische Einheit stärken, die besonders in diesen Zeiten sehr wichtig ist.“
Die 3200 Einwohner zählende Gemeinde liegt etwa zwanzig Kilometer südöstlich der Stadt Pila (Schneidemühl) im Verwaltungsbezirk Großpolen. Eine Delegation – bestehend aus neun Personen – ist seit Mittwoch in der polnischen Gemeinde zu Gast. Dem vorausgegangen war ein Beschluss der Körler Gemeindevertretung in der jüngsten Sitzung.
Die Körler Gemeindevertreterinnen und -vertreter sprachen sich einstimmig für die Partnerschft mit Miasteczko Krajeńskie aus. „Wir begrüßen es, dass wir die erste internationale Partnerschaft bekommen“, sagte CDU-Fraktionschef Michael Greiner. Diese Partnerschaft sei ein Zeichen des Friedens. Wenn sich Menschen unterschiedlicher Länder kennenlernen und mögen, sei dies das beste Fundament für Frieden. Auch Michael Oetzel hob für die SPD-Fraktion die Wichtigkeit dieser Partnerschaft in der heutigen Zeit hervor. Miasteczko Krajeńskie sei zudem ein fortschrittlicher Ort, wo auf kommunaler Ebene „jede Menge angepackt“ werde. Durch die große Entfernung zwischen den beiden Gemeinden (ca. 720 Kilometer) werde es zwar schwierig, eine enge Freundschaft zu pflegen wie zur Partnergemeinde Floh-Seligenthal, sagte Bürgermeister Mario Gerhold, jedoch könne man „nur gewinnen durch diese Partnerschaft“.
Ein erstes Beschnuppern der beiden Gemeinden hatte bereits im Mai/Juni vergangenen Jahres stattgefunden, als eine Delegation mit Bürgermeister Krysztof Oswiecimski zu Besuch in Körle war. Die Gäste hatten sich unter anderem die kommunalen Einrichtungen in Körle angeschaut und den Hessentag in Fritzlar besucht.
Zustande gekommen war der Kontakt zur Gemeinde durch den Schwalm-Eder-Kreis. Der Landkreis hat bereits seit dem Jahr 2000 eine Partnerschaft zum polnischen Landkreis Pila, in dem auch die Gemeinde Miasteczko Krajeńskie liegt.
Die Körler Delegation erwartete in der polnischen Gemeinde ein abwechslungsreiches Programm und äußerst viel Gastfreundschaft. Unter anderem besichtigten die Körler bereits den Schulkomplex des landwirtschaftlichen Bildungszentrums, wo auch kulinarische Workshops stattfanden, die Bibliothek der Gemeinde und auch die Gemeindeverwaltung. Ebenfalls steht ein Besuch der Stadt Pila auf dem Programm.