Das Interesse war groß, als jetzt HessenMobil und die Gemeinde Körle über die geplante Sanierung der Ortsdurchfahrt Empfershausen informierten. Zu dem Infoabend im dortigen DGH waren über 70 Einwohner gekommen, um sich von der Projektleiterin Frau Putscher auf den aktuellen Sachstand bringen zu lassen. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten:
Welche Bereiche werden erneuert?
Die Baumaßnahme erfolgt zur grundhaften Sanierung der Landesstraße 3228 in der Ortsdurchfahrt Empershausen. Der 1. Bauabschnitt wird die Sanierung der Brücke an der Kirche in Unterempfershausen sein. Aus denkmalschützerischen Gründen muss die Gewölbebrücke erhalten bleiben. Sie bekommt aber eine neue Fahrbahndecke und einen 2,50 m breiten Rad- / Gehweg. Zeitgleich wird der Straßenabschnitt bis zum Ortsausgang Richtung Röhrenfurth bis zum Abwasserrückhaltebecken grundhaft erneuert. Dort wird auch ein einseitiger Rad- und Gehweg gebaut.
Der 2. Bauabschnitt betrifft den Bereich von der Kirche / Einmündung Körler Straße bis zur Einmündung Berliner Straße.
Der 3. Abschnitt wird im Bereich zwischen der Berliner Straße und dem DGH liegen. Anschließend ist die Ortsdurchfahrt Oberempfershausen an der Reihe bis zur Kreisgrenze Richtung Söhrewald.
Wann startet die Baumaßnahme und wie lange dauern die Arbeiten?
Die Ausschreibung der Arbeiten plant HessenMobil für Februar 2026, so dass mit einem Baubeginn im Sommer 2026 gerechnet werden kann. Für die Bauabschnitte 1 und 2 (bis Einmündung Berliner Straße) rechnet HessenMobil mit einer Bauzeit inkl. Winterpause von 18 Monaten, d.h. bis September 2027. Die weiteren Bauabschnitte werden sich bis zum Jahr 2030 erstrecken.
Wird lediglich die Straße erneuert oder werden weitere Baumaßnahmen erfolgen?
In Teilbereichen existieren noch keine Gehwege, daher wird im Zuge der Straßenerneuerung selbstverständlich ein durchgängiger Rad- und Gehweg gebaut. Auch die Straßenbeleuchtung wird erneuert und auf LED Beleuchtung umgestellt. Stellenweise werden von der Gemeinde Körle auch Kanal- und Wasserleitungen ausgetauscht. Außerdem ist der Neubau einer Bushaltestelle in Unterempfershausen vorgesehen (in Höhe Berliner Straße mit Fahrtrichtung Söhrewald).
Wie wird der Verkehr während der Bauphase umgeleitet?
Für den überörtlichen Verkehr erfolgt eine großräumige Umleitung über Wattenbach-Wollrode- Albshausen-Körle. Dies betrifft vor allem den Schwerlastverkehr vom Steinbruch Ölberg. Um eine Erreichbarkeit zwischen Unter- und Oberempfershausen sicherzustellen, wird es für PKW eine Ausweichstrecke über die Wernersbergstraße – Rehwinkel geben. Es ist geplant, den geschotterten Wirtschaftsweg hierfür zu asphaltieren.
In Richtung Körle steht für PKW die Körler Straße als Zufahrt zur Verfügung.
Wie kann sichergestellt werden, dass die Ausweichstrecke nicht als Abkürzung vom überörtlichen Verkehr missbraucht wird?
Die Gemeinde Körle wird mit der Polizei besprechen, ob eine Nutzung der Ausweichstrecke auf Fahrzeuge mit einem „Anwohnerausweis“ begrenzt und wie diese Begrenzung kontrolliert werden kann.
Wie soll der Schulbusverkehr organisiert werden und was ist mit dem Anrufsammeltaxi?
Bislang werden die Schulkinder zur Grundschule Körle und zur Gesamtschule Guxhagen mit großen Gelenkbussen abgeholt. HessenMobil wird mit dem NVV über den Einsatz von Kleinbussen sprechen, die dann auch die innerörtliche Umleitung nutzen können. Das Gleiche trifft auf den AST-Verkehr zu, der während der Bauzeit erhalten bleibt.
Werden die Anlieger an den Kosten des Straßenbaus beteiligt?
Die Kosten für die Erneuerung der Fahrbahn trägt das Land Hessen, denn es handelt sich um eine Landesstraße. Die Kosten für Geh- und Radwege, die Bushaltestellen, die Straßenbeleuchtung und Wasser-/Kanalleitungen sind von der Gemeinde Körle zu tragen. Durch die Abschaffung der Straßenbeiträge ab dem Jahr 2020 werden in Körle keine Beiträge mehr für die grundhafte Erneuerung von Straßen (dazu gehören auch Rad- und Gehwege) erhoben, sondern es erfolgt eine Finanzierung aus allgemeinen Steuermitteln z.B. der Grundsteuer. Sollten aber Kanal- oder Wasserhausanschlüsse erneuert werden müssen, so werden diese Kosten dem jeweiligen Grundstückseigentümer berechnet. Je nach Länge der Hausanschlüsse können sich diese Beträge auf mehrere Tausend Euro summieren.
Warum ist ein Neubau der Brücke zum DGH Parkplatz geplant?
Die Erneuerung der Landesstraße nutzt die Gemeinde Körle für eine Verlegung und Renaturierung der Nassen Mülmisch im Bereich DGH / Friedhof. Der Vorteil besteht darin, dass nach der s.g. Wasserrahmen-Richtlinie wieder ein natürlicher Gewässerzustand hergestellt wird und durch die Verlegung aufwändige Stützmauern zwischen Straße und Bach entfallen, an denen die Gemeinde Körle auch finanziell beteiligt wäre. Durch die Verlegung des Bachbetts ist eine neue Überfahrt / Brücke zum DGH Parkplatz nötig. Dieser Neubau ist als Teil der Renaturierungsmaßnahme förderfähig. Durch die neue Zufahrt wird zudem die Parksituation vor dem DGH, der Feuerwehr um am Spielplatz verbessert.
Wo finde ich weitere Informationen?
Den Vortrag von HessenMobil ist auf der Homepage der Gemeinde Körle www.koerle.de zu finden. Vor Beginn der Arbeiten wird die Gemeinde Körle eine weitere Bürgerversammlung organisieren.


