Bestattungsangebot in Körle wird erweitert

Auf dem Körler Friedhof wird es künftig eine weitere Bestattungsform geben: Urnengräber in einer Wildblumenwiese. Die Gemeindevertreter gaben in ihrer jüngsten Sitzung Grünes Licht für die entsprechende Anpassung der Friedhofssatzung und der Gebührenordnung. Festgelegt wird dort eine Gebühr von 600 Euro für die Überlassung einer Wildblumengrabstätte mit einer Nutzungszeit von 15 Jahren. An einer zentralen Stele können die Hinterbliebenen für 80 Euro eine kleine Tafel mit den Daten der beigesetzten Person durch die Friedhofsverwaltung anbringen lassen.

Die Umgestaltung des Körler Friedhofes war nötig geworden, da mehr Fläche für Grabstätten benötigt wird – erläuterte Bürgermeister Mario Gerhold in der Sitzung. Insbesondere Rasengrabstätten, wo die Pflege durch den Bauhof mit erledigt wird, seien sehr gefragt. Viele wollten ihren Angehörigen schlicht die jahrelange Grabpflege ersparen, erklärte Mario Gerhold. Zwei von drei Bestattungen erfolgten mittlerweile in Form eines Rasengrabes. „Das Modell hat sich durchgesetzt.“ Da auch häufig die Frage nach einem Friedwald in Körle aufgekommen sei, könne man mit den Grabflächen in der Wildblumenwiese nun eine ebenfalls sehr naturnahe Form der Bestattung anbieten.

In der Wildblumenwiese sind ausschließlich Gingko-Urnen zur Beisetzung gestattet. Da sich diese vollständig zersetzen, kann die Ruhefrist von diesen Gräbern auf 15 Jahre festgesetzt werden. Bisher gab es in Körle lediglich die Möglichkeit, Gräber mit einer Nutzungszeit von 30 Jahren zu erwerben. „Durch die kürzere Nutzungszeit reduzieren sich auch die Kosten“, sagte Mario Gerhold. Er sei zuversichtlich, dass diese Bestattungsform „den Zeitgeist“ treffe und gut angenommen werde. Auch auf dem Friedhof müsse man mit der Zeit gehen diesen der gesellschaftlichen Entwicklung anpassen. Alle Bestattungsformen, die es bisher gab, werden auch weiterhin in Körle angeboten. „Wir erweitern nur das Angebot.“

Zustimmung zur entsprechenden Anpassung von Satzung und Gebührenordnung gab es sowohl von SPD- als auch von der CDU-Fraktion. Das Angebot an Bestattungsformen sei in Körle ohnehin sehr gut, sagte SPD-Gemeindevertreter Philip Wenzel. Dass dieses künftig noch erweitert wird, und Grabstätten mit kürzerer Ruhefrist angeboten werden, mache das Angebot noch besser.

Dem stimmte auch Michael Greiner für die CDU zu und hob besonders die moderne Form des Gedenkens hervor. Denn auf der zentralen Stele soll es nicht nur die Möglichkeit geben, die Daten des Verstorbenen anbringen zu lassen. Vielmehr kann auch ein QR-Code mit abgebildet werden, der nach dem Scannen mit dem Smartphone auf eine Gedenkseite für den Verstorbenen weiterleitet. „Das begrüßen wir sehr. Das ist modern und zeitgemäß“, sagte Michael Greiner. Er nutzte die Gelegenheit auch, um insbesondere den Bauhof-Mitarbeiter ein Lob auszusprechen. Bei den Beerdigungen klappe stets alles hervorragend – und das bei jedem Wetter. „Hier wird ein richtig guter Job gemacht.“

Da die Gebührenordnung ohnehin das letzte Mal vor zehn Jahren geändert worden war, wurden nun auch die Gebühren für die anderen Bestattungsformen angepasst und um 20 Prozent erhöht. Das sei auch notwendig, um sich den jährlichen Ausgaben von rund 50.000 Euro den Einnahmen anzunähern, sagte Philip Wenzel. Schließlich gelte auch der Grundsatz der Kostendeckung. Das Defizit sei in den vergangenen Jahren auf mittlerweile 20.000 Euro jährlich angestiegen.

„Wir hätten auch eine stärkere Minimierung des Defizits mitgetragen“, sagte Michael Greiner für die CDU und regte an, sich in drei Jahren noch einmal mit den Gebühren zu beschäftigen.

 

Auf dem eingesäten Bereich vorne wird mit der neuen Bestattungsform “Wildblumengrab” begonnen.