Floh-Seligenthal
Nach Öffnung der Grenzen im Jahr 1989 wurden zwischen hessischen und thüringer Gemeinden zahlreiche Kontakte geknüpft. Durch familiäre Verbindungen entstanden zu Beginn des Jahres 1990 erste Kontakte zwischen den damaligen Bürgermeistern von Floh und Körle. Einige Monate „beschnupperte“ man sich bei gegenseitigen Besuchen und schließlich wurde die Partnerschaft im Jahr 1991 besiegelt. In den Anfangsjahren konnte die Körler Gemeindeverwaltung den Floher Partnern Starthilfe beim Verwaltungsaufbau geben und auch auf Vereinsebene erfolgte ein reger Erfahrungsaustausch.
Vor allem die Feuerwehren, das DRK und die Wanderfreunde sind bis heute die wichtigsten Stützen dieser Partnerschaft. Kaum ein Fest in der Partnergemeinde vergeht, ohne dass Körler Gäste anwesend sind und die mittlerweile langjährigen persönlichen Freundschaften zeigen: Floh und Körle passen zusammen.
Floh liegt 5 km von Schmalkalden entfernt im Thüringer Wald. Durch das Gemeindegebiet führt der Rennsteig, der 168 km lange Höhenwanderweg zwischen Eisenach in Thüringen und Blankenstein im Frankenwald. Seit dem Jahr 2000 ist die Gemeinde Floh-Seligenthal staatlich anerkannter Erholungsort.
In den Jahren 1992 bis 1996 entstand durch den freiwilligen Zusammenschluss der fünf Gemeinden Floh, Schnellbach, Seligenthal, Hohleborn und Struth-Helmershof die Einheitsgemeinde Floh-Seligenthal. Die Einheitsgemeinde hat ca. 5.700 Einwohner. Bürgermeister ist seit Juni 2012 Ralf Holland-Nell. Aufgrund der herrlichen Lage mit den wunderbaren Wandermöglichkeiten im Thüringer Wald war und ist Floh schon viele Jahrzehnte ein Ort mit regem Fremdenverkehr. In rund 15 km Entfernung liegt Oberhof, das weltweit bekannte Wintersportzentrum. Der Ausbau der Infrastruktur nach der Grenzöffnung hat die Bettenzahl stetig wachsen lassen. Heute verfügt Floh-Seligenthal über mehrere Hundert Gästebetten.
Floh-Seligenthal ist mit dem PKW über die B 83 bis Bebra, Weiterrode, Ronshausen bis Wildeck, weiter auf der A 4 bis Waltershausen und über Friedrichroda dann Richtung Schmalkalden in ca. zwei Stunden erreichbar.
Informationen zu Fremdenzimmern und Hotelbetten erteilt die Touristinformation in Floh, Bahnhofstr. 4, 98593 Floh-Seligenthal, Tel. Tel. 03683 / 40883 und gibt’s im Internet floh-seligenthal.de
Nach einer coronabedingten Pause konnte im Jahr 2022 wieder eine Fahrt nach Floh stattfinden. Etwa 40 Körler fuhren im Sommer zum Bergseefest in die Partnergemeinde.
Anbahnung mit Miasteczko Krajenskie aus dem Landkreis Pilski (Polen)
Es waren drei Tage voller interessanter Eindrücke und Gespräche: In der Zeit vom 29. Mai bis 01. Juni 2024 war eine achtköpfige Delegation aus der Stadt Miasteczko Krajenskie aus dem Landkreis Pilski (Polen) in Körle zu Gast, darunter der Bürgermeister Krzysztof Jacek Oświecimski und die Vorsitzende des Gemeinderats, Frau Marzanna Boć-Ochyra. Der Landkreis Pilski liegt in Hessens Partnerregion Wielkopolska. Die 3.000 Einwohner zählende Stadt liegt etwa zwanzig Kilometer südöstlich der Stadt Piła (Schneidemühl).
Zustande gekommen war der Kontakt schon vor längerer Zeit über den Deutsch-Polnischen Partnerschaftsverein. Der Gemeinde Körle geht es vor allem darum, durch den direkten Kontakt zwischen den Einwohnern den Prozess der deutsch-polnischen Annäherung voranzutreiben, mit den polnischen Partnern gemeinsam das Europa der Regionen zu stärken und die Chancen der EU-Osterweiterung zu nutzen.
Nach der Ankunft der Gäste am Mittwochabend fand ein gemeinsames Abendessen im Gasthaus zur Krone statt, an dem auch mehrere Gemeindevertreter, der Gemeindebrandinspektor und dessen Stellvertreter und einige an einer Partnerschaft interessierte Bürgerinnen und Bürger teilnahmen. Am Donnerstag, Fronleichnam, fand witterungsbedingt nur eine kurze Wanderung über den Mülmischweg bis nach Empfershausen statt. Dort warteten an der Grillhütte ein Dutzend Empfershäuser auf die Wandergruppe mit Getränken. Am Nachmittag stand ein Besuch der FC-Sportwoche auf dem Programm und am Abend ein Besuch in der Pizzeria.
Die Infrastruktur von Körle stellte am anderen Morgen Bürgermeister Mario Gerhold und Büroleiter Marcus Werner den Gästen vor. Heizhaus, Abwasserpumpwerk, Kindergarten und Schule waren einige Stationen, die angefahren wurden. Danach überreichte die Chefin der Freiwilligen Feuerwehr Miasteczko Krajenskie, Frau Katarzyna Kopyść, ein Präsent an Gemeindebrandinspektor Jens Schenkluhn für die Freiwillige Feuerwehr Körle. Nach einer Besichtigung des neuen Feuerwehrhauses mit einem kleinen Imbiss ging es zum Hessentag nach Fritzlar, wo u.a. die Landesausstellung ganz viel Eindruck bei den Gästen hinterließ. Bei einem Besuch des Weindorfs klang der Tag aus.
Für die Gemeinde Körle verabschiedete Bürgermeister Mario Gerhold die Gäste am Samstagmorgen auf dem Rathausplatz und gab noch etwas typisch Nordhessisches mit den auf Heimweg. Es war ein gelungener Austausch, der bei Gästen wie bei den Gastgebern einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat. Die Gemeindegremien sollen demnächst darüber entscheiden, ob aus diesem Kontakt eine offizielle Partnerschaft werden wird. Einen Gegenbesuch in Polen wird es auf jeden Fall geben!