Der Glasfaserausbau in Körle steht derzeit augenscheinlich still. Der Grund dafür ist allerdings lediglich eine Winterpause der Baufirma Phoenix. Diese verlegt die Leitungen für die UGG (Unsere Grüne Glasfaser). Das teilte Bürgermeister Mario Gerhold jetzt in der Gemeindevertretersitzung mit. In Sozialen Medien waren jüngst Gerüchte verbreitet worden, dass die Firmen, die den Glasfaserausbau übernehmen, pleite seien. „Das ist aber nicht der Fall“, sagte Gerhold. Die Gemeindeverwaltung stünde nahezu täglich im Austausch mit der Firma Phoenix. „Und unserer Kenntnis nach gibt es auch keine Absicht, hier den Ausbau einzustellen, im Gegenteil: Die Planungsabteilung steht wegen Details regelmäßig mit uns in Kontakt.“
Der Ausbau in der Gemeinde ist zu etwa 80 Prozent abgeschlossen. Die übrigen 20 Prozent folgen im Frühjahr dieses Jahres. Der Ausbau in der Kerngemeinde und in Empfershausen ist zum Großteil abgeschlossen. In der Kerngemeinde wurden allerdings nicht die Bereiche ausgebaut, die von der Netcom erschlossen sind. Das betrifft die Wohngebiete Kitzwinkel und Riesenrain sowie die Straße An der Eiche und einen Teil des Sonnenhangs. In Lobenhausen und Wagenfurth hat der Ausbau indes noch nicht begonnen. Voraussetzung dafür ist die Querung der Bundesstraße und der Bahnlinie. Erst dann kann auf der gegenüberliegenden Fuldaseite gebaut werden.
Die Bauarbeiten können im Winter nicht ausgeführt werden, da beispielsweise die Asphaltwerke im Winter geschlossen sind. Auch das Pflastern ist derzeit nicht möglich, da es aufgrund von Frost dann zu Problemen beim Verdichten kommen könnte.
Nein, über das Glasfasernetz der UGG ist derzeit noch keine Internetverbindung möglich. Denn notwendig ist dafür eine Hauptzuleitung nach Kassel. Die muss allerdings noch gebaut werden.
Die Gemeinde hat eine Kontrollfunktion. Sie kontrolliert die Arbeitsausführung und die Baustellen. Außerdem steht die Gemeinde im ständigen Dialog mit UGG und Phoenix, um die weitere Vorgehensweise abzustimmen. Die Gemeinde ist allerdings weder Auftraggeber, noch in die Finanzierung involviert. Es handelt sich beim Ausbau um eine Investition der UGG als Gemeinschaftsunternehmen der Allianz und der spanischen Telefónica.
Nein, bislang investieren nur die UGG und die Netcom in den Glasfaserausbau in Körle. Nach dem Telekommunikationsgesetz müssen die Kommunen jedem interessierten Unternehmen die Möglichkeit bieten, in öffentlichen Flächen Kabel zu verlegen. Dies führt beispielsweise zu der absurden Situation, dass die UGG ihre Ausbauplanung zum Anschluss aller Melsunger Stadtteile storniert hat, weil die Telekom sich mit der Kernstadt die Rosinen rauspickt. Eine solche Gefahr besteht nach Einschätzung der Gemeinde hier nicht mehr.