Strom: 75 % wird selbst erzeugt

Die Körler Bürgerinnen und Bürger erzeugen rechnerisch ihren Strom zu 75 % selbst. Im Jahr 2018 waren 196 Photovoltaikanlagen und die beiden Windräder innerhalb der Gemeinde Körle an das Stromnetz angeschlossen. Dies geht aus der CO²-Bilanz vor, die vom Netzbetreiber ENM bereitgestellt wurde. Alle Anlagen speisten im letzten Jahr zusammen knapp 5,0 Mio. kWh Strom ein und erzeugten so rechnerisch 74,7 % des gesamten Strombedarfs der 1.610 Körler Stromkunden. Den Löwenanteil an der regenerativen Energieerzeugung leisteten dabei die Windkraftanlagen, die ungefähr 3,0 Mio. kWh erzeugten.

Die regenerative Stromerzeugung ist in Bezug auf die CO²-Bilanz zwar wichtig, ein Vielfaches macht beim Energieverbrauch jedoch die Wärmeerzeugung aus. Schätzungsweise 20 Mio. kWh beträgt der Heizbedarf der 1.385 Gebäude in Körle. Die benötigte Wärme wird in erster Linie aus Heizöl, Holz, Flüssiggas bzw. seit 2015 auch aus Erdgas erzeugt. In 2018 wurden 80 Gebäude mit Erdgas versorgt, Tendenz steigend.
Aus regenerativen Quellen, nämlich von Holzhackschnitzeln aus Nordhessen, stammt hauptsächlich die Wärme für ca. 120 Gebäude, welche über die beiden Nahwärmenetze der Gemeinde Körle versorgt werden. Unter anderem sind die Berglandhalle, der Kindergarten, die Grundschule, das Rathaus, das Feuerwehrhaus, die Apotheke, zwei Gaststätten und mehr als 100 Wohnhäuser von den beiden Heizwerken der Gemeinde versorgt. Ein Ausbau der Nahwärmenetze ist aber aufgrund der relativ günstigen Öl- und Gaspreise momentan nicht vorgesehen.

Bildunterschrift oben: Die beiden Windräder auf dem Körler Berg waren beim Bau im Jahr 2002 sehr umstritten, leisten aber einen effektiven Beitrag zur nachhaltigen Energieerzeugung.

Bildunterschrift regionale Stromerzeugung: Die untere Linie stellt die regenerative Einspeisequote für Deutschland dar, das Ausbauziel für 2025 beträgt 40-45 %. Darüber ist die Erzeugerquote aus erneuerbaren Energien für Körle dargestellt, im Verhältnis zum Stromverbrauch auf unserem Gemeindegebiet. Diese Quote betrug im Jahr 2018  75 %.