900 Jahre Geschichte auf 130 Seiten: Historisches aus Lobenhausen gibt es nun im handlichen A5-Format – die Festzeitschrift zum Ortsjubiläum ist nämlich ab jetzt erhältlich.
Hinter dem Büchlein steckt jede Menge Recherchearbeit – die Heinz-Günter Werner übernommen hat. „Mir hat das viel Spaß gemacht“, sagt er. Dass es zum Ortsjubiläum auch eine Festzeitschrift geben muss, war für ihn selbstverständlich. „Deshalb habe ich das auch gern übernommen.“ Seine Grundlage waren die Ausführungen vom Körler Ortschronist Heinz Rüdiger, der die Chronik in der Lobenhäuser Festzeitschrift zur 875-Jahrfeier geschrieben hat. „Seine Arbeit war mir eine ganz große Hilfe“, sagt Heinz-Günter Werner. Die bestehende Chronik hat Werner weitergeschrieben, ergänzt, teils verbessert. Deshalb ist auch in der neuen Festzeitschrift vieles übernommen worden, was Heinz Rüdiger damals verfasst hatte.
Um die Beschreibungen zu aktualisieren, musste Heinz-Günter Werner nicht nur ungezählte Telefonate führen, sondern auch “Klinken putzen”. „Ich habe die Leute im Ort angesprochen, hab sogar Termine gemacht.“ Dank der tollen Unterstützung der Lobenhäuser seien diesmal doppelt so viele Fotos in der Festzeitschrift wie in der Chronik aus 1998. „Da hat man mal gesehen, wie viele Bilder noch in den Häusern der Leute schlummern.“ Abgebildet sind beispielsweise zahlreiche Bilder von Lobenhäuser Gebäuden. Auch eines von Bachmöllers Haus. Dass es, wie in der Chronik steht, „über Nacht verschwunden war“, hatte Heinz-Günter Werner vor seinen Recherchearbeiten auch nicht gewusst. Eigentlich hätte es aufgrund des Denkmalschutzes nicht abgerissen werden dürfen, doch in einer Nacht- und Nebelaktion ließ es der Eigentümer abreißen, und nahm die Strafe des Denkmalschutzamtes von 700 Mark in Kauf. „Durch die Arbeit an der Chronik habe ich auch noch mal Neues erfahren“, sagt Heinz-Günter Werner.
Auch vom Hochwasser, mit dem die Lobenhäuser immer wieder konfrontiert werden, erzählen mehrere Seiten in der Festzeitschrift – und wecken auch direkt wieder Erinnerungen. 1984 habe das Wasser so hochgestanden, dass „ich mit dem Schlauchboot hier lang bin“, erzählt Heinz-Günter und meint damit die Obere Fuldatalstraße vor der neuen Radscheune.
Dem Schützenverein, den es in Lobenhausen bereits seit dem Jahr 1929 gibt, werden in der Chronik besonders viele Seiten gewidmet. Zu erfahren ist zum Beispiel, dass der Bau des Schützenhauses im Jahr 1983 nur möglich war, weil jedes Mitgliederehepaar dem Verein ein zinsloses Darlehen 2000 D-Mark zur Verfügung stellte – und weil der damalige 2. Vorsitzende Heinrich Schmoll seine ehemalige Lagerhalle zum Erwerb und Ausbau zur Verfügung stellte.
Auch Ortsvorsteher Günter Freudenstein ist stolz, dass zum Ortsjubiläum so eine tolle Festzeitschrift erschienen ist. Nur mit einer solchen Dokumentation könne man die geschichtlichen Ereignisse auch für die Zukunft archivieren.
Den Druck der Zeitschrift übernahm die Druckerei Horn aus Kirchhof. Ein Großteil der Kosten kann über die Werbeanzeigen in der Festzeitschrift finanziert werden – denn viele Firmen haben das Projekt mit einer Anzeige unterstützt.
Die Festzeitschrift ist für fünf Euro im Rathaus in Körle sowie bei Fliesen Schmoll in Lobenhausen erhältlich. Außerdem kann sie auf dem Jubiläumsfest am 1. und 2. Juli in Lobenhausen erworben werden. Der Erlös wird in die Radscheune investiert.