In dieser Woche beginnen die Bauarbeiten in der Straße „Zum Rot“ in Körle. Der Gemeindevorstand erteilte im Dezember den Auftrag an die Firma Franke aus Morschen, die nach Einrichtung der Baustelle in dieser Woche zunächst eine neue Wasserleitung zwischen der Kreuzung Zum Rot / Höhenweg und der Einmündung Rhönstraße legen wird. Im Laufe des Aprils geht es dann mit Kanalbauarbeiten ab der Einmündung Lutherstraße los.
Die Anlieger wurden bereits schriftlich über den Baubeginn, Ablauf und die Ansprechpartner informiert. Die Verkehrsumleitung erfolgt über die Kasseler Straße bzw. die Meissnerstraße.
Hintergrund: Mit der Erneuerung der Kanalisation und der Wasserleitung in der Straße „Zum Rot“ und den anschließenden Straßenbauarbeiten sollte bereits in 2022 eine größere Summe in die gemeindliche Infrastruktur investiert werden. Das Projekt hatte Bürgermeister Mario Gerhold zusammen mit einem beauftragten Ingenieurbüro aus Kassel anlässlich einer Anliegerversammlung im November 2021 vorgestellt. Die öffentliche Ausschreibung der Bauarbeiten durch den Gemeindevorstand geriet im Frühjahr 2022 genau in die Wochen nach Ausbruch des Ukraine-Krieges.
Preissteigerungen beim Material, bei den Transportkosten und einkalkulierte Risikoaufschläge führten unter dem Strich zu Angebotssummen, die mit einem sechsstelligen Betrag über den veranschlagten Kosten lagen. Angesichts der unwirtschaftlichen Angebote hob der Gemeindevorstand das Auschreibungsverfahren auf.
Mit der zeitlichen Verschiebung der Baumaßnahme hoffte die Gemeinde Körle, sich dem ursprünglichen Kostenrahmen wieder anzunähern, was auch eingetreten ist.
Mit der Aufhebung der Straßenbeiträge im Jahr 2020 sind in der Gemeinde Körle die Anlieger von Beitragszahlungen zur Erneuerung von Straßen befreit, die Kosten der Hausanschlüsse sind aber nach wie vor von den Grundstückseigentümern zu tragen. Auch werden die Kosten für den erstmaligen Straßenbau, wie z.B. in Neubaugebieten, auf die neuen Eigentümer über den Kaufpreis umgelegt.
Zur Finanzierung von Straßenerneuerungen ist die Gemeinde Körle seitdem auf allgemeine Einnahmen wie z.B. die Grundsteuer angewiesen. Das Bauvorhaben zum Rot ist seit langer Zeit die erste Maßnahme zur grundhaften Sanierung von Straßen. „In den kommenden Jahren stehen mit der Erneuerung des Neuen Weges oder der Ortsdurchfahrt Empfershausen noch einige Bauvorhaben an, die viel Geld kosten werden“ hieß es seinerzeit aus dem Rathaus. Daher sei die Entscheidung richtig gewesen, nicht schon beim ersten Projekt zu überteuerten Preisen zu bauen, kommentierte Bürgermeister Mario Gerhold die Situation.