Berufsfeuerwehrtag bei der Jugendfeuerwehr

Eine verletzte Person auf dem Spielplatz, ein brennendes Haus, eine vermisste Person, eine Ölspur – die Mitglieder der Jugendabteilung der Feuerwehr hatten am vergangenen Wochenende einiges zu tun. 24 Stunden lang erlebten 23 Kinder und Jugendliche der Wehren aus Körle/Wagenfurth und Empfershausen beim Berufsfeuerwehrtag die „reale Feuerwehrwelt“, wie es Jugendwart Christian Emmeluth formulierte. Die Nachwuchsbrandschützer bekämen so einen Eindruck, wie es in der Einsatzabteilung abläuft. Außerdem seien solche Aktionen eine gute Gelegenheit, um die Jugendarbeit öffentlich zu machen. „Ein Übungseinsatz war beispielsweise auf dem Spielplatz auf dem Hollunder“, sagt Emmeluth. Den Ort habe man extra ausgewählt, da dort viele Kinder wohnten, deren Aufmerksamkeit man so habe erlangen können. Denn: Nachwuchs braucht die Feuerwehr immer. Wenn auch die Jugendabteilung in Körle mit 18 Mitgliedern äußerst gut aufgestellt sei. In Empfershausen seien jedoch weitere Mitglieder wünschenswert, so Emmeluth. Dort sind derzeit fünf Kinder und Jugendliche Mitglied.

Die Zehn- bis 17-Jährigen erwartete beim Berufsfeuerwehrtag ein vielfältiges Programm mit vielen Übungen. „Und man wusste ja nie, wann ein Einsatz rein kommt“, sagte Finn Kuntz (15, Körle). „Einmal waren wir gerade am Kickern, als die Sirene los ging.“ Freitag und Samstag verbrachten die Jugendlichen im Feuerwehrhaus in Körle. „Und das war richtig aufregend“, sagt Julia Heberle (16, Wagenfurth). Ihnen sei erst mal richtig bewusst geworden, wie wichtig Teamwork bei der Feuerwehr sei. „Man braucht jeden“, sagt Julia Heberle.

Auch Felix Wendeler (15) war beim Berufsfeuerwehrtag dabei. Sein persönlicher Höhepunkt: Die große Abschlussübung am Samstagmittag. Das Szenario: Am Stein brannte ein Haus. „Sogar richtig mit Rauch“, sagt der 15-Jährige. Mit einem Großaufgebot an Fahrzeugen rückten die Nachwuchsbrandschützer aus. „Das war wirklich toll“, schwärmt Felix Wendeler. Zwischen den vielen aufregenden Einsätzen durfte aber auch der gemütliche Teil nicht fehlen. Am Freitagabend gab’s für die Teilnehmer Abendbrot am Lagerfeuer.

Etwa zwei Wochen habe die Vorbereitung des Berufsfeuerwehrtages gedauert, sagt Christian Emmeluth. Zwölf Mitglieder aus den Einsatzabteilungen haben mitgeholfen, um den Jugendlichen einen ereignisreichen 24 Stunden-Dienst zu bieten. Was erschwerend hinzu kam: Die Körler Wehr wurde in der Nacht zu Samstag zu einem echten Einsatz gerufen. In Melsungen brannte ein Haus lichterloh und die Körler Wehr war stundenlang vor Ort. „Das hat unsere Planung für den Berufsfeuerwehrtag etwas durcheinander geworfen“, sagt Christian Emmeluth.

Von den Jugendlichen gab’s ausschließlich positive Rückmeldungen. Und für Julia Heberle, Finn Kuntz und Felix Wendeler steht fest: Sie wollen mal Mitglieder in der Einsatzabteilung werden.

Fotos: Gemeinde Körle (4)/Jo’s Pics, Körle (1)