Beim Thema Elektromobilität denken die meisten Menschen an ein Auto mit Elektromotor. Man muss jedoch nicht auf vier Rädern unterwegs sein, um umweltbewusst und zügig von A nach B zu kommen: Als alltagstaugliches Verkehrsmittel ist für die meisten Fahrten das Fahrrad die bessere Wahl. Diese Erkenntnis ist noch nicht in allen Köpfen angekommen, im Körler Rathaus aber schon: Dort steht seit letzte Woche ein neues E-Bike als Dienstrad zur Verfügung. Bisher nutzten die zehn Rathausmitarbeiter ihre Privatfahrzeuge für dienstliche Zwecke. „Laut einer Auswertung liegen aber 81 % dieser Fahrten unter 10 km“ so Bürgermeister Mario Gerhold, der das Dienstrad in den ersten Tagen schon selbst nutzte. „Es ist Unsinn, einen eineinhalb Tonnen schweren PKW durch die Gegend zu bewegen, um vielleicht 3 km Strecke zu bewältigen“ begründet er die 2.400 € teure Anschaffung. Damit setze die Verwaltung eine weitere Maßnahme zur radfreundlichen Gemeinde um. Im Jahr 2016 hatte die Gemeindevertretung einen entsprechenden Beschluss gefasst, der den Ausbau von Radwegen und Lademöglichkeiten für E-Bikes zum Ziel hatte. Auch der Einsatz eines Dienstrads für das Rathaus war damals schon Thema. „Wir haben im vergangenen Jahr den Radweg zwischen Empfershausen und Körle fertiggestellt, nun sind alle Ortsteile gut und sicher per Rad erreichbar“ erinnerte Mario Gerhold an diese Maßnahme zugunsten des Radverkehrs. Bei der Auswahl des richtigen Modells war Susanne Johannsmann vom „Radhaus Melsungen“ behilflich. Die Ausstattung des E-Bikes ist selbstverständlich so gewählt, dass es auf öffentlichen Straßen zugelassen ist. Trotzdem gleicht das Rad einem Geländefahrrad. „Es kommt regelmäßig vor, dass wir auch im Feld zu tun haben. Mit dem neuen E-Bike erreichen wir innerhalb einer Viertelstunde die meisten Stellen in unseren Gemarkungen“ schätzt Büroleiter Marcus Werner. Das neue Fahrrad hat eine Reichweite von ca. 75 km und kann an einer herkömmlichen Steckdose geladen werden. Neben der Umweltfreundlichkeit gab es für die Gemeinde Körle noch weitere Gründe, sich für ein E-Bike zu entscheiden: Es verbraucht keinen Parkplatz und die Benutzung fördert die Gesundheit. Weitere Maßnahmen sind mit den Ladesäulen im neuen Dorfzentrum und Fahrradboxen am Bahnhof geplant. Den Artikel der HNA zum Thema finden Sie hier