In der Rubrik „Verein des Monats“ stellen wir die zahlreichen Vereine in Körle vor. Diesmal geht’s ums Deutsche Rote Kreuz (DRK) – den Ortsverein Körle/Guxhagen.
Betreuung und Versorgung – in diesen beiden Bereichen kennt sich ein Verein in Körle besonders gut aus: Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Ortsverein Körle/Guxhagen. Deshalb waren die Mitglieder beispielsweise auch vergangenes Jahr bei der Flutkatastrophe im Ahrtal im Einsatz.
Denn mit Feldküche und diverser Technik ist der Ortsverein so professionell ausgestattet, dass die Mitglieder innerhalb kürzester Zeit Hunderte Menschen versorgen können. Auch kann der Trupp beispielsweise ein Krankenhaus mit Strom versorgen oder eine Einsatzstelle großflächig ausleuchten. Ebenso gehören Wasserleitungen und eine Zeltheizung zur technischen Ausstattung.
Doch die Bereiche Betreuung und Versorgung standen nicht immer im Mittelpunkt der DRK-Arbeit, erklärt der Vorsitzende Michael Oetzel. Früher sei das DRK fast ausschließlich für Sanitätsdienste im Einsatz gewesen. „Das hat sich aber in den vergangenen Jahrzehnten geändert“, erklärt Michael Oetzel. Sanitätsdienste, beispielsweise bei Fußballspielen, machten jetzt nur noch eine äußerst geringe Zahl der Einsätze aus.
Vor kurzem waren Mitglieder des DRK beispielsweise in der Fuldatalhalle in Malsfeld im Einsatz, um die Flüchtlinge aus der Ukraine, die dort derzeit untergebracht sind, mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs zu versorgen. Auftraggeber ist in diesem Fall der Schwalm-Eder-Kreis. „Wir besorgen und verteilen die Lebensmittel im Auftrag des Landkreises”, erklärt Michael Oetzel. Auch vergangenes Jahr war das DRK bereits für den Landkreis im Einsatz – im Impfzentrum in Fritzlar betreuten die DRK-Leute die Impflinge.
Mehr als 50 Aktive engagieren sich im Ortsverein. Etwa die Hälfte der Aktiven sind zwischen 18 und 65 Jahre alt und damit in der Bereitschaft, sozusagen dem Pendant zur Einsatzabteilung einer Feuerwehr, tätig. Die Älteren unter den Aktiven gehören dem Arbeitskreis Blutspende an. Sie helfen bei den Blutspendeterminen in der Berglandhalle, die vier Mal im Jahr stattfinden. Der nächste Termin ist übrigens am 29. Juli.
Hinzu kommen etwa 450 fördernde Mitglieder. Laut Michael Oetzel ist etwa die Hälfte der Vereinsmitglieder aus Körle, die andere Hälfte aus Guxhagen. „Und wir freuen uns immer über neue Mitstreiter aus beiden Gemeinden“, sagt Oetzel. Was man mitbringen muss? „Eigentlich nichts, außer Interesse an der Sache und den Willen, etwas Gutes zu tun.“ Die Aufgaben im DRK seien vielfältig und könnten je nach persönlichem Interesse gewählt werden. „Und natürlich sollte jemand, der sich im technischen Bereich engagieren will, nicht zwei völlig linke Hände haben.“ Auch könne man Verpflegungshelfer werden oder eine Feldkochausbildung machen. „Und wenn man das machen möchte, sollte man lediglich Interesse an Essen und Kochen mitbringen“, sagt Michael Oetzel. Den Rest lerne man dann im Verein. Auch eine Sanitätsausbildung sei möglich.
Die Kameradschaftspflege wird großgeschrieben beim DRK. Zweimal im Jahr treffen sich die 50 Aktiven zu einem gemeinsamen Essen. Außerdem finden auch regelmäßig Treffen in kleineren Gruppen statt, erläutert Michael Oetzel. Einmal im Monat gibt es außerdem den gemeinsamen Dienstabend der Bereitschaft, darüber hinaus Ausbildungen im Betreuungszug. Dort üben die Helfer unter anderem an den technischen Geräten. Auch hat das DRK eine lebensgroße Puppe, an der die Helfer die Herz-Lungen-Wiederbelebung üben können. Die Vereinsräume befinden sich direkt am Rathausplatz.
Für den Betreuungszug des DRK stand mit der Versorgung der Teilnehmer beim Kreisfeuerwehr-Zeltlager außerdem auch jedes Jahr eine Realübung an. Doch seit der Coronapandemie hat das Zeltlager nicht mehr stattgefunden. Auch dieses Jahr wird es nicht veranstaltet. „Für uns war das Zeltlager immer ein gutes Training“, sagt Oetzel. Denn es sei gar nicht so leicht, für Hunderte Personen ein Essensangebot zu planen, richtig zu portionieren und in einem gewissen Zeitfenster auszugeben. „So etwas muss geübt werden.“
Der Ortsverein wurde übrigens erst im Jahr 1971 gegründet. Aber schon seit 1913 engagieren sich Körler und Guxhagener für die Hilfe am Nächsten – erst als Sanitätskolonne und nach 1945 als Bereitschaft.