Fahrradfreundliches Körle: Info-Abend geplant

Körle soll noch fahrradfreundlicher werden. Eine E-Bike-Ladestation am Dorfplatz gibt es bereits. Das Foto zeigt Rathaus-Praktikantin Hannah Schneider

Körle soll fahrradfreundlicher werden – in diesem Punkt waren sich die Gemeindevertreter in ihrer jüngsten Sitzung einig. Doch ob es dafür extra einen Fahrradbeauftragten braucht und einen neu gegründeten Arbeitskreis, das stellte die SPD-Fraktion infrage. Um möglichst viele interessierte Bürger mit ins Thema „Fahrradfreundliche Gemeinde“ einzubeziehen, soll der Gemeindevorstand nun erst einmal einen Info-Abend zu diesem Thema ins Leben rufen. Das beschlossen die Gemeindevertreter einstimmig.

Die CDU hatte beantragt, den Gemeindevorstand zu beauftragen, den Arbeitskreis „Fahrradfreundliche Gemeinde Körle“ zu gründen und einen Fahrradbeauftragten zu benennen. In Körle seien bereits viele Maßnahmen, von denen Radfahrer und Fußgänger profitieren, umgesetzt worden, sagte CDU-Fraktionschef Michael Greiner und nannte unter anderem den Radweg Empfershausen als Beispiel. Auch das geplante Fahrradparkhaus am Bahnhof erhöhe die Attraktivität für Radfahrer. „Jedoch gibt es an vielen Stellen noch Handlungsbedarf in Sachen Fahrradfreundlichkeit.“ So müssten beispielsweise an Feldwegen Hinweisschilder geändert werden und Radweg-Hinweise in Wagenfurth und Lobenhausen in Bezug auf die Gastronomie dringend aktualisiert werden. Auch seien vielerorts, zum Beispiel vor den Bäckereien, Fahrradständer notwendig. „In einem Arbeitskreis könnte man diese Maßnahmen im Detail besprechen“, sagte Greiner.

Durchaus biete Körle gute Voraussetzungen für Fahrradfahrer, sagte Gemeindevertreter Jens Horry (SPD). Dass es in Lobenhausen bald eine Radlerscheune mit Servicestation geben wird, passe gut ins fahrradfreundliche Konzept. „Aber ein Fahrradbeauftragter ist meines Erachtens überflüssig.“ Denn schließlich seien sowohl Bürgermeister, die Mitglieder von Gemeindevorstand und -vertretung zu jeder Zeit für konstruktive Vorschläge offen und erreichbar. Ob dann ein extra Gremium gegründet werden müsse, stellte Horry ebenfalls infrage. Dem stimmte auch SPD-Fraktionschef Michael Oetzel zu. Schließlich sei man in Körle doch auf einem kleinen Dorf, „da ist ein Beauftragter nicht unbedingt notwendig“. Bei einem Radfahrbeauftragten bestehe zusätzlich die Gefahr, dass dieser alles durch eine „Radfahrerbrille“ sehe, sagte Gemeindevertreter Detlef Braun (SPD). „Wir haben hier aber nicht die Möglichkeiten, Rad- und Autoverkehr zu trennen.“

Der Anfang eines Arbeitskreises sei ja quasi schon gemacht, sagte Bürgermeister Mario Gerhold. Bei einem Treffen am Bahnhof, bei dem kürzlich die Planungen für das Fahrradparkhaus vorgestellt wurden, seien einige interessierte Bürger dabei gewesen. „Und dass wir uns um das Thema kümmern wollen, ist ja unstrittig.“ Bei einem Info-Abend zum Thema Fahrradfreundlichkeit finde sich ja dann vielleicht sogar jemand, der bereit sei „den Hut bei dem Thema aufzuhaben“, sagte Gerhold.

Die Gemeindevertreter einigten sich auf eine Umformulierung des CDU-Antrages, sodass der Gemeindevorstand nun zu einem Info-Abend „Fahrradfreundliche Gemeinde“ einladen soll.

Hier gibt es das Protokoll der Sitzung vom 11.07.22