Grünes Licht für Wohnungen am Birkenweg

Grünes Licht für eine Wohnbebauung am Birkenweg haben jetzt die Gemeindevertreter in ihrer jüngsten Sitzung gegeben. Auch stimmte das Parlament dem Konzept für eine Neugestaltung des alten Körler Friedhofes zu. Thema in der Sitzung waren unter anderem auch die ÖPNV-Anbindung für Empfershausen sowie die Kindergartenplanung.

Grünes Licht für Wohnbebauung am Birkenweg

Die Gemeindevertretung hatte bereits am 20.12.2021 einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan Nr. 24 „Wohnanlage Birkenweg“ gefasst.  Im November 2022 legte das Planungsbüro den Entwurf des Bebauungsplans vor, welcher den Neubau von drei Gebäuden mit insgesamt 24 Wohnungen vorsieht. Bürgermeister Mario Gerhold berichtete, der Entwurf habe im Februar und März öffentlich ausgelegen und es seien die Stellungnahmen anderen Stellen eingeholt worden. Die Bürgerbeteiligung habe eine Änderung der Planung zur Folge gehabt. So ist das Gebiet nun in zwei Bereiche aufgeteilt. In einem gilt eine niedrigere Gebäudehöhe und es wurden die Abstandsflächen zu Nachbargrundstücken vergrößert.

Nach Auffassung der Gemeinde Körle liege nun ein guter Kompromiss auf den Tisch, der den Interessen der Nachbarschaft entgegen komme, andererseits die Bau einer größeren Zahl von Wohnungen auf einem innerörtlichen Grundstück ermögliche.

Herr Oetzel (SPD) führte aus, dass sich die SPD-Fraktion ausführlich mit den eingebrachten Einwendungen der Anwohnerinnen und Anwohner befasst hat. Die SPD-Fraktion sprach sich für die Realisierung des Projektes aus. Herr Oetzel (SPD) erläuterte die Haltung der Fraktion ausführlich und ging dabei besonders auf die aktuelle Wohnungssituation in Körle ein. Mit den vorgenommenen Änderungen sieht die SPD-Fraktion die Einwendungen der Anwohnerinnen und Anwohner angemessen berücksichtigt.

Herr Greiner (CDU) hob positiv hervor, dass die Fläche nicht gewerblich genutzt wird, sondern Wohnraum geschaffen wird. Weiter verdeutlichte er, dass auch in diesem Gebiet wieder Wohneinrichtungen von Körlern für Körler geschaffen werden konnten.

Die Gemeindevertretung stimmte bei einer Enthaltung für den Bebauungsplan.


Neue Grabstellen auf dem alten Friedhof

In Körle besteht Bedarf an neuen Grabstellen. Als in 1995 der Friedhof jenseits des Hainsgrabens Richtung Birkenweg erweitert wurde, erwarb die Gemeinde Körle bereits die Fläche hinter dem Hof Opfermann (heutige Nutzung als Wiese). Im Laufe der letzten Jahre sind jedoch auf dem Grabfeld entlang des Neuen Weges viele Ruhefristen älterer Gräber abgelaufen. Der Gemeindevorstand beabsichtigt, zunächst diese Flächen neu zu belegen und hat mit Hilfe eines Landschaftsplaners eine Skizze für Neuaufteilung erstellt, erläuterte der Bürgermeister den Gemeindevertreterinnen und -vertretern. Unter Berücksichtigung der noch laufenden Ruhefristen könnten auf dem alten Friedhofsteil rd. 30 neue Doppel-Erdgräber sowie 75 Urnengrabstätten entstehen. Unter Berücksichtigung von Zweitbelegungen in vorhandenen Grabstätten würde der Bedarf an Grabstätten damit für mind. die nächsten fünf Jahre zu decken sein.

Das Konzept zur Neugestaltung verfolgt den Ansatz einer naturnahen Gestaltung. Hierzu zählt die Neupflanzung von einem Dutzend neuer Bäume, die Anlage eines Heckenriegels zur Straße sowie die Einsaat einer größeren Fläche als Wildblumenwiese. Die Wildblumenweise soll als Grabfeld für sogenannte Bio-Urnen dienen. Diese ermöglichen eine kürzere Belegungsdauer als die bisher festgelegten 30 Jahre und würden ein neues Angebot der in Körle möglichen Bestattungsformen darstellen. Bislang haben sich die pflegeleichten Rasengrabstätten für Erd- oder Urnenbeisetzungen als am häufigsten gewählte Form etabliert. Das neue Wildblumengrab -so der Arbeitstitel- wäre ohne individuellen Grabstein und voraussichtlich nur für Urnenbeisetzungen möglich. Aufgrund der Vergänglichkeit der Bio-Urne verbleibt die Asche in der Grabstelle, die je nach Festlegung in der Friedhofssatzung eine Ruhefrist von 15 Jahren haben könnte.

Die Umsetzung der Konzeption hätte Auswirkungen auf die Friedhofssatzung und die Gebühren. Die bisher möglichen Bestattungsformen (Reihengrab oder Familiengrab mit Einfassung, Rasengrabstätten, Urnengrab, anonyme Beisetzung) blieben erhalten, hinzu käme das Angebot von Wildblumengräbern, welches in Satzung und Gebührenordnung entsprechend aufgenommen werden müssten. Bei positivem Entscheidung würde der Gemeindevorstand die Arbeiten ausschreiben und im Sommer ausführen lassen. Eine Belegung der neu geschaffenen Grabstätten wäre voraussichtlich ab Frühjahr 2024 möglich. Bis dahin müsste die Friedhofssatzung ergänzt werden. Soweit die Ausführungen des Bürgermeisters.

Herr Oetzel (SPD) sprach sich für die SPD-Fraktion dafür aus, dass der vorhandene Platz auf dem alten Teil des Friedhofes genutzt und mit der Wildblumenwiese eine neue Form der Bestattung geschaffen wird. Weiter unterstütze die SPD-Fraktion die Erweiterung des Beschlussvorschlages um den Prüfauftrag an den Gemeindevorstand.

Herr Greiner (CDU) begrüßte die vorgestellte Friedhofsumgestaltung und das vorgebrachte Konzept. Die CDU-Fraktion sprach sich besonders für die Realisierung des Windschutzes und die Verbesserung der Akustik außerhalb der Friedhofshalle aus.

Das Konzept zur Neugestaltung des alten Friedhofs wurde daraufhin  von der Gemeindevertretung einstimmig beschlossen.


Bessere ÖPNV-Anbindung nutzt der gesamten Gemeinde

Die Gemeinde Körle ist mit der Kerngemeinde und den bahnhofsnah gelegenen Ortsteilen Lobenhausen und Wagenfurth gut an das nordhessische Nahverkehrsnetz angebunden. Für den Ortsteil Empfershausen existiert lediglich ein Angebot im Rahmen des Schüler-verkehrs zur Grundschule Körle und Gesamtschule Guxhagen. In Fahrtrichtung Söhrewald-Lohfelden-Kassel gibt es gar keine Anbindung, denn die Linie 37/38 endet im Nachbarort Söhrewald-Eiterhagen. Hier fehlt es also an einer adäquaten Verbindung in den Nachbarlandkreis Kassel und in Richtung Hess. Lichtenau mit Anschluss an die Tramlinie 4.

Aufgrund eines Beschlusses der Gemeindevertretung fand im November 2022 ein Treffen der Bürgermeister aus Hess. Lichtenau, Söhrewald und Körle mit den Ortsbeiräten der von einer Linienführung tangierten Orte statt. Im Dezember richteten die Kommunen ein gemeinsames Schreiben an den NVV mit dem Ziel einer kreisübergreifenden Lösung. Am 17.02.2023 fand ein Gespräch beim NVV statt, bei der zwei Varianten einer möglichen Anbindung a) durch Busse und b) durch einen On-Demand-Verkehr mittels Taxen besprochen wurden. Favorisiert wird zwischen Körle und Söhrewald bzw. Hess. Lichtenau und Söhrewald ein Mobilfalt-Angebot. Für den Bereich des Nahverkehrs Werra-Meissner hat der NVV angekündigt, dies in der aktuellen Ausschreibung zu berücksichtigen, während für den Verkehrsvertrag Melsunger Umland eine Nachbestellung in Frage kommt. Nach Auffassung des Gemeindevorstandes wäre ein solches On-Demand-Angebot eine gute Lösung, bis sich im Rahmen der regionalen Verkehrsplanung ab 2026 eventuell doch eine Buslinie Körle-Söhrewald-Lohfelden-Kassel realisieren lässt.

Bürgermeister Gerhold informierte in der Sitzung über die angedachten Haltestellen und die Finanzierung der neuen Linie, die vom NVV als „Mobilfalt-Angebot“ bezeichnet wird. Nach den Berechnungen des NVV entstünde ein voraussichtliches Defizit von 38.000 € pro Jahr. Etwa 21% der Strecke läge im Gemeindegebiet der Gemeinde Söhrewald, 79% in Körle. Üblicherweise wird das Defizit nach geografischen Kriterien verteilt. Für die Gemeinde Körle blieben dann 30.020 €. Der Gemeindevorstand hat bereits einen Antrag beim Schwalm-Eder-Kreis auf Mitfinanzierung mindestens im Umfang vergleichbarer AST-Verkehre gestellt und rechnet mit einer Übernahme von 50 % des Defizits. Abschließend spricht er sich für die mögliche zeitnahe Realisierung des Angebotes aus, das nicht nur für die Einwohner von Empfershausen wichtig sei, sondern für alle Ortsteile ein neue und interessante Anbindung Richtung Söhrewald und Hess. Lichtenau darstelle.

Für die SPD-Fraktion ging Gemeindevertreter Michael Oetzel auf die On-Demand-Variante mittels Taxen ein. In diesem Angebot sieht die SPD einen großen Schritt zur Anbindung des Ortsteils Empfershausen. Die SPD-Fraktion spricht sich unter Berücksichtigung des dargestellten Defizites für die Realisierung des Projektes aus.

 

Michael Greiner von der CDU-Fraktion geht auf die dargestellten Kosten ein und hofft, dass die Hälfte der verbleibenden Kosten vom SEK getragen werden. Er geht auf die Kostenstruktur und die monetären Erfahrungen ein. Die CDU-Fraktion fordert eine genaue Dokumentation der Nutzung. Er regt an, den Beschlussvorschlag dahingehend zu erweitern, dass der Gemeindevertretung nach einem Jahr ausführlich über die Nutzung und die Kostensituation berichtet wird. Die SPD-Fraktion stellt durch Herrn Oetzel klar, dass sich die Gemeindevertretung und der Haupt- und Finanzausschuss jedes Jahr im Rahmen der Haushaltsberatungen per se mit allen Aufwendungen des Haushaltsplanes befasst, so dann auch mit der Position des Mobilfalt-Angebotes Körle-Söhrewald-Hess. Lichtenau.

Sobald alle Finanzierungszusagen vorliegen, wird der NVV ein Werbekonzept für die neue Linie auf den Weg bringen und zusammen mit der Gemeinde Körle eine Informationsveranstaltung organisieren.

Der Beschlussvorschlag zur finanziellen Beteiligung der Gemeinde Körle fand schließlich die Zustimmung aller Parlamentarier.


Kinderbetreuung soll mit Weitsicht geplant werden

Auf Antrag der SPD-Fraktion befasste sich die Gemeindevertretung mit der Kindergartenplanung. Ziel ist, bis zum Jahresende 2023 eine Kindergartenplanung vorzulegen, die konzeptionelle, räumliche und personelle Lösungen enthält, um Familien weiterhin eine gute Betreuung anbieten zu können. Herr Oetzel (SPD) erläuterte den Antrag ergänzend. In seinen Ausführungen ging er unter anderem auf die vorhandenen Betreuungsplätze und die bauliche Situation ein. Die SPD-Fraktion sei der Auffassung, dass das Thema ein besonderes Augenmerk erhalten soll. Auch, wenn sich bis in das Jahr 2030 noch viel verändere und das Konzept nicht vollumfassend kalkulierbar sei. Der Gemeindevortand soll sich bereits in diesem Jahr dem Thema annehmen um die Kinderbetreuung zukunftsorientiert auszurichten. Die Kindertagesstätte Pfiffikus sei in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig. Die Kita brauche mehr als nur einen neuen Anstrich. Bei der Konzeption solle auch zu berücksichtigt werden, wie die Gemeinde Körle die Kinderbetreuung in der Übergangszeit sicherstellen kann. Das Konzept soll in der Planung mögliche Entwicklungen der Kinderzahlen berücksichtigen.

Gemeindevertreter Michael Greiner (CDU) berichtete, dass sich die CDU-Fraktion in ihrer Fraktionssitzung mit dem Antrag beschäftigt habe. Die Fraktion sehe den Antrag als sinnvoll an. Wobei das Konzept die zukünftigen Entwicklungen nicht nur kurzfristig betrachten solle. Der Schwerpunkt solle dabei auf die Kindertagesstätte Pfiffikus gelegt werden, so unter anderem auch auf die Zuwegung zur Kita.

Herr Rohleder (SPD) verdeutlichte, dass nach der Entwicklung der Baugebiete nun die Rahmenbedingungen für eine zukunftsorientierte Kinderbetreuung geschaffen werden müsse. Das Konzept müsse schwerpunktmäßig die personelle und bauliche Situation hinreichend betrachten, um die Kinderbetreuung der Gemeinde Körle attraktiv gestalten zu können.

Der Antrag wurde von beiden Fraktionen beschlossen.

 


Zum Ende der Sitzung informierte Bürgermeister Gerhold noch über:
  • Die aufgestellten Hinweistafeln am Ortsausgang von Körle in Richtung Empfershausen. Hier handelt es sich um die Beschilderung im Rahmen der Baumaßnahmen an der Schnellbahnstrecke die bis zum Ende des Kalenderjahres 2023 andauern werden.
  • Die Installation der neuen Lüftungsanlage an und in der Berglandhalle.
  • Die Belegung der Gemeinschaftsunterkunft auf dem Hartplatz neben dem Sportplatz.
  • Den Sachstand zum Glasfaserausbau.
  • Den Stand der Straßenbaumaßnahme „Zum Rot“