Hospizdienst Melsunger Land: Begleitung auf dem letzten Lebensabschnitt

Hospizdienst Melsunger Land: Begleitung auf dem letzten Lebensabschnitt

Wenn der eigene Partner, die Mutter oder der Vater im Sterben liegen, dann sind die Angehörigen häufig überfordert. Hilfe bekommen sie und die Betroffenen beim Hospizdienst Melsunger Land. Dabei handelt es sich um einen ambulanten Hospizdienst. „Unsere Aufgabe ist es, für Menschen da zu sein, die schwer krank sind und sterben“, erklärt Koordinatorin Petra Hochschorner. Das Hauptziel des Hospizdienstes: „Die Lebensqualität des Menschen am Ende seines Lebens zu verbessern.“ Und das genau dort, wo die Menschen leben – egal ob zuhause, in einem Pflegeheim oder Krankenhaus.

Drei hauptamtliche Koordinatorinnen und rund 60 ehrenamtliche geschulte Hospizmitarbeiter engagieren sich für den Hospizdienst. Menschen aus dem gesamten Melsunger Land, also auch aus Körle, können die Unterstützung kostenlos in Anspruch nehmen.

Das Team des Hospizdienstes Melsunger Land.

Meistens sind es Angehörige sterbender Menschen, die Kontakt mit dem Hospizdienst aufnehmen. „Häufig weil sie mit der Situation überfordert sind oder weil sie selbst einfach mal raus müssen“, sagt Petra Hochschorner. „Auch, wenn die meisten das nicht so offen kommunizieren.“ Beim Erstkontakt besucht zunächst eine der drei Koordinatorinnen die Betroffenen. Beim zweiten Besuch bringt die Koordinatorin einen oder eine der ehrenamtlichen Hospizbegleiter mit. Für die Arbeit sei wichtig, dass die Chemie zwischen Hospizbegleiter und Betroffenen beziehungsweise Angehörigen stimmt, erläutert Hochschorner. Denn schließlich werde eine bis dahin völlig fremde Person Teil eines äußerst persönlichen Lebensbereichs.

Der Hospizbegleiter kommt regelmäßig zu Besuch, hilft und berät – und leistet vor allem eines: Beistand. „Viele Angehörige brauchen einfach Rückenstärkung. Dass einfach mal jemand sagt ‚Das machst du gut so‘“, sagt Petra Hochschorner. Auch kann der Hospizdienst die Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV-Team) zur medizinischen Unterstützung zusätzlich zum Hausarzt beauftragen. Auch den Kontakt zum örtlichen Seelsorger der Kirche stellen die Mitarbeiter des Hospizdienstes her, falls es gewünscht wird.

Auch in Seniorenheimen und Krankenhäusern sind die Ehrenamtlichen regelmäßig zu Gast und begleiten Sterbende. Nicht selten säßen sie dann auch am Bett von Menschen, die nicht mehr kommunizieren können, sagt Petra Hochschorner. Dann sei der körperliche Kontakt wichtiger denn je – eine Sache, die insbesondere während der Hochzeiten der Coronapandemie häufig nicht möglich war. Auch waren Besuche zeitweise nicht möglich. „Das war wirklich grausam“, sagt Petra Hochschorner.

Die Ehrenamtlichen machen einen einjährigen Kurs, etwa 100 Stunden müssen sie absolvieren, bis sie ihr Zertifikat als Hospizhelfer erhalten. Nach drei Monaten statten sie Betroffenen und Angehörigen erste Besuche ab. Dass ihre Arbeit stets mit Tod und Trauer verbunden ist, belastet Petra Hochschorner nicht. Ganz im Gegenteil: „Es gibt mir Zufriedenheit, dass ich das Netz mitstricke, das den Menschen Halt gibt.“

Etwa 80 laufende Begleitungen verzeichnet der Hospizdienst jährlich. Außerdem bietet der Hospizdienst, der 2006 als Hospizgruppe Melsungen-Felsberg gegründet wurde, Kurse und Veranstaltungen rund um die Themen Hospizarbeit, Tod und Trauer an. Auch auf die Trauerbewältigung von Kindern ist der Dienst spezialisiert.

Informationen: Weitere Informationen zum Hospizdienst Melsunger Land gibt es unter Tel. 05661-9261933 sowie unter hospizdienst-meg.de

Außerdem erhalten Sie im Rathaus in Körle Broschüren mit jeder Menge Informationen.