Nein zu Mehrgenerationenspielplatz

Ein Mehrgenerationenspielplatz mit Fitnessgeräten, Tischtennisplatte und Basketballkorb – wenn es nach der CDU geht, dann könnte es bald ein solches Angebot in Körle geben. Doch der Antrag, ein Konzept für ein solches Freizeitangebot zu erstellen, wurde seitens der SPD-Fraktion einstimmig abgelehnt. Der Grund: Für so ein Projekt fehlt derzeit schlicht das Geld in der Gemeindekasse.

Er sei von Jugendlichen, die sich einen solchen Platz wünschen, angesprochen worden, sagte CDU-Fraktionschef Michael Greiner. Denn durch die Aufstellung der Wohncontainer für Flüchtlinge sei die Nutzung des Hartplatzes am Sportplatz nicht mehr möglich. “Ich fand den Antrag an sich erst einmal interessant”, sagt Gemeindevertreter Stefan Ude (SPD). Aber er habe auch mal geschaut, wo es solche Angebote in anderen Kommunen gibt. So habe Haldorf eine solche Anlage, die ohne Grundstück 500.000 Euro gekostet habe. Der Mehrgenerationenspielplatz in Besse habe 650.000 Euro gekostet – ebenfalls ohne die Grundstückskosten. “Das sind erhebliche Investitionen”, sagte Stefan Ude. Auf die Gemeinde kämen durch zahlreiche notwendige Investitionen wie die Sanierung der Berglandhalle, die Erneuerung der Ortsdurchfahrt Empfershausen oder die Einrichtung einer Tagespflegestation ohnehin erhebliche Kosten zu. Die Gemeinde befinde sich in einer “finanziell angespannten Lage”, die eindeutig gegen die Realisierung eines solchen Freizeitangebots spreche. Dem stimmte Gemeindevertreter Bernd Rohleder (SPD) zu: “In so einem Jahr, in dem eine Rekordsumme investiert wird, müssen wir uns kostenmäßig fokussieren.”

Die CDU halte die Idee und das Konzept für machbar, hielt Michael Greiner dagegen. “Unser Antrag soll eine Initialzündung sein. Wir wollen ja auch nicht vorschreiben, welche Angebote genau auf einem solchen Platz vorhanden sein sollen.” Es gehe erst einmal darum, das Thema auf Konzeptebene zu diskutieren. Und wenn dann rauskomme, dass eine Realisierung erst in fünf Jahren möglich sei, “dann ist das eben so”, sagte Greiner. Für junge Menschen gebe es in Körle nichts, sagte Anna Greiner (CDU). “Ich sehe hier immer so viele, die joggen gehen.” Diejenigen würden beispielsweise eine einfache Klimmzugstange zum Aufwärmen gerne annehmen. Für Kinder und Jugendliche werde in Körle nichts geboten, kritisierte auch Sabrina Biesel. Auch befänden sich die Kinderspielplätze oft in keinem guten Zustand. Dem widersprach Bürgermeister Mario Gerhold vehement: “Es ist nicht richtig, unsere Spielplätze in ein solch schlechtes Licht zu rücken.” Erst vergangenes Jahr wurde der Spielplatz in Lobenhausen neu gemacht, in Empfershausen wurde im Herbst eine neue Wasserspielanlage installiert – nur um einige Beispiele zu nennen.

Die CDU solle sich erst einmal darüber im Klaren werden, auf was der Antrag eigentlich abzielt, sagte SPD-Gemeindevertreter Detlef Braun. Im Antrag sei die Rede von einem Mehrgenerationenspielplatz mit Angeboten wie Fitnessgeräten, Tischtennisplatten und Boccia-Bahn. Dann seien die Kinderspielplätze Thema und plötzlich reiche auch eine Klimmzugstange.

SPD-Fraktionschef Michael Oetzel brachte es auf den Punkt: “Wir haben dermaßen die Raufe voll, da brauchen wir doch auch heute kein Konzept beschließen, das wir auch in drei Jahren nicht umsetzen können.”

Ein Beispiel für einen Fitnesspark in Gudensberg