Polizei warnt vor Trickbetrügern

Die Polizei im Schwalm-Eder-Kreis warnt vor zwei Betrugsmaschen, die auch bei uns in Körle immer wieder vorkommen. Insbesondere Seniorinnen und Senioren fallen noch viel zu häufig

auf Betrüger rein. Deshalb bat die Polizei jetzt auch die Kommunen um Mithilfe bei der Verbreitung dieser Informationen. Vor folgenden Maschen warnt die Polizei besonders:

Enkeltrick per WhatsApp

Beim Enkeltrick haben es die Betrüger vor allem auf ältere Menschen abgesehen. Dieser Trick werde von den Täter immer wieder verändert, heißt es von der Polizei. So nutzen die Täter seit einiger Zeit auch den Nachrichtendienst WhatsApp, um ihre Opfer im Namen von Töchtern, Söhnen und Enkeln zu Geldüberweisungen zu bewegen.

Beim Enkeltrick per Whatsapp hatten die Täter in 48 von 78 Fällen Erfolg und gelangten jeweils an Beträge in Höhe von mehreren tausend Euro, teilt die Polizei weiter mit. Die Betrüger schreiben beispielsweise eine Nachricht wie: “Hallo Oma, mein Handy ist kaputt. Das ist meine neue Nummer….!” In der Folge fordern die Betrüger im weiteren Nachrichtenverlauf die Überweisung von Geldbeträgen.

Ende September überwies eine Schwalmstädterin Geld an ein unbekanntes Konto. Zuvor hatte sie eine Nachricht auf ihr Handy bekommen, worin ihr die neue Telefonnummer ihrer Tochter mitgeteilt wurde und diese um Bezahlung von Rechnungen bat, so die Polizei.

Falsche Anrufer

Die Polizei warnt außerdem nachdrücklich vor Betrügern am Telefon. Sie geben sich unter anderem als Enkel oder Enkelin des Angerufenen aus (klassischer Enkeltrick), als Microsoft-Mitarbeiter, als Polizisten oder Mitarbeiter der Lotto-Zentrale. Auch vor angeblichen Europol-Anrufen und Gewinnversprechen warnt die Polizei. Denn die Täter hätten mit diesen Maschen immer wieder Erfolg und erbeuteten dabei nicht selten mehrere zehntausend Euro von den Geschädigten.

In diesem Jahr wurden im Schwalm-Eder-Kreis schon knapp 350 Fälle von Trickbetrug angezeigt. Bei 69 Proznet der Fälle blieb es beim Versuch. Beim „Falschen Polizeibeamten“ hatten die Täter bei zwei von 70 Fällen Erfolg und gelangten an größere Bargeldbeträge.

Erst vor wenigen Tagen übergab eine 85-Jährige aus dem Schwalm-Eder-Kreis mehrere tausend Euro an einen angeblichen Polizisten.

Der 85-Jährigen war in einem langen Telefongespräch von einem angeblichen Polizisten mitgeteilt worden, dass eine Bande Einbrüche im Nahbereich begehen wollte und ein Bankmitarbeiter darin involviert sei. Der Seniorin wurde geraten, Bargeld von der Bank abzuholen und dies zur Sicherung an einen Polizisten zu übergeben, was sie auch tat.

Tipps der Polizei
  • Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen
  • Wenn Sie von Ihnen bekannten Personen unter einer neuen, Ihnen unbekannten Nummer kontaktiert werden, speichern Sie diese Nummer nicht automatisch ab
  •  Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahestehenden Personen
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen
  • Kommt Ihnen ein Anruf/eine Nachricht verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110
  • Geldüberweisungen über Whatsapp und andere Messenger sollten immer misstrauisch machen und überprüft werden.

Foto: Petra Bork / pixelio.de