In der neuen Rubrik „Verein des Monats“ stellen wir Ihnen die zahlreichen Vereine in Körle vor. Den Anfang macht der Carnevalclub Empfershausen.

Josefine Muster (links) und Jessica Jacob

CCE Empfershausen plant Frühlingsfest im März

Für Freunde des Karnevals würden jetzt eigentlich die schönsten Tage des Jahres starten. Doch die Coronapandemie macht den Narren auch in dieser Session wieder einen Strich durch die Rechnung. Beim CCE Empfershausen hätte Ende Januar traditionell der große Gala- und Prunk-Abend angestanden, aber „wir haben die Session komplett abgesagt“, sagt die Vorsitzende Irena Freudenstein. Auch der Weiberfasching fällt erneut ins Wasser. „Vergangenes Jahr waren wir noch optimistisch und sind lange davon ausgegangen, dass etwas stattfinden kann.“

Rund 200 Mitglieder zählt der Karnevalsverein, der 1960 gegründet wurde. 80 Aktive sind unter den Mitgliedern. Während beispielweise viele Sportvereine im Schwalm-Eder-Kreis Dutzende Mitglieder – vor allem Kinder und Jugendliche – während der Coronapandemie verloren haben, sehe es beim CCE noch recht gut aus, berichtet Irena Freudenstein. Es seien zwar Mitglieder ausgetreten, aber das sei zum Glück nur „der normale Schwund“. Was jedoch anders sei als normalerweise: „Es kamen keine neuen Mitglieder hinzu.“ Auch finanziell stehe der Verein noch gut da. Zwar seien nahezu alle Veranstaltungen in den vergangenen zwei Jahren ausgefallen, aber dadurch habe der Verein auch die Ausgaben für die Veranstaltungen eingespart, erklärt die Vorsitzende. Hauptsächlich finanziere sich der CCE über die Mitgliedsbeiträge und über Sponsoren. Normalerweise kommen noch Einnahmen aus den Werbeanzeigen hinzu, die im Sessionsheftchen abgedruckt werden. Aber ohne Session gab es natürlich auch kein Sessionsheft.

Der Fokus der Empfershäuser Narren liegt auf dem Tanz. Es gibt sechs Tanzgruppen sowie drei Mariechen und drei Tanzpaare. Normalerweise treffen sich die Gruppen mindestens einmal pro Woche zum gemeinsamen Training, doch wegen Corona findet nun seit Dezember wieder kein Trainingsbetrieb statt, sagt Irena Freudenstein. Die Bambinis trainieren seit Oktober nicht mehr, da es bei den Jüngsten schwierig sei, Vorgaben wie das Abstandhalten einzuhalten. So stehen die Tanzgruppen seit 2020 in den Startlöchern, endlich ihre einstudierten Choreografien einem Publikum zu zeigen, sagt Irena Freudenstein. „Alle warten drauf, dass es endlich mal weitergeht.“ Die Mitglieder der Senioren- und Juniorengarden warten außerdem darauf, endlich in ihren neuen Kostümen auf der Bühne zu stehen. Zur Anprobe ging es für die aktiven Gardemädchen Ende Januar in die Nähe von Stuttgart. „Der Ausflug war ein richtiges Highlight“, sagt die Vorsitzende, die Mitglied im Verein ist, seitdem sie fünf Jahre alt ist. Um Kindern aus allen Schichten das Tanzen im Verein zu ermöglichen, gibt es vom Verein einen Zuschuss zu den Showtanz-Kostümen. „Wir wollen, dass alle bei uns mitmachen können.“

Der Höhepunkt im vergangenen Jahr sei die Sessionseröffnung auf dem Körler Dorfplatz gewesen. „Wir haben uns sehr gefreut, dass so viele Leute da waren.“ Vor allem hätten dort auch viele Menschen die Darbietungen angeschaut, die normalerweise die Karnevalsveranstaltungen des CCE nicht besucht hätten, weiß Irena Freundenstein. Weil diese Veranstaltung so gut angekommen sei, denke man im Vorstand nun darüber nach, die Körler Ortsmitte mehr in die Aktivitäten des Vereins einzubinden. Schließlich biete der Dorfplatz gute Voraussetzungen für Open-Air-Veranstaltungen.

Um ein möglichst breites Publikum anzusprechen, setze der Verein bei den Veranstaltungen immer auf eine Mischung aus Show und Karneval. „Es soll für jeden etwas dabei sein. Auch für die, die keine Vollblutkarnevalisten sind.“ Auch ein Stargast ist bei der Galasitzung immer dabei. Dann meist mit einem Sprachbeitrag. Denn Büttenredner fänden sich innerhalb des Vereins nur schwer. „Es gibt Leute, denen wir das zutrauen, aber denen fehlt der Mut, sich vor einem großen Publikum auf die Bühne zu stellen“, sagt Irena Freudenstein.

Je länger die Pandemie nun dauere, desto schwieriger werde es, die Motivation im Verein aufrechtzuerhalten, sagt die Vorsitzende. In der Session 20/21 habe man versucht, die Mitglieder über Beiträge auf den Social-Media-Kanälen bei der Stange zu halten. „Im ersten Jahr waren wir noch total motiviert, haben jeden Tag einen Beitrag erstellt, um zu zeigen, dass wir noch da sind.“ Auch Geschenke hat der Verein an all seine Mitglieder verteilt. „Aber jetzt wird es immer schwieriger, die Gemeinschaft zu erhalten.“ Und dabei sei es doch gerade die Gemeinschaft, die den Karnevalsverein ausmache.

Aber mit den Lockerungen der Coronamaßnahmen schöpft nun auch der CCE Hoffnung, dass das Vereinsleben bald wieder so richtig Fahrt aufnehmen kann. Deshalb steht ein Termin auch schon fest: Am 26. März soll in der Berglandhalle ein Varietè-Showabend stattfinden. „Wir sorgen für das Programm und Dennis Albrand für das Essen.“ Der Verein rechnet damit, dass bis zu 150 Gäste an der Veranstaltung teilnehmen können.

Kontakt: vorstand@cce1960.de, Irena Freudenstein Tel. 0151-50769257

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