Verein des Monats: Hundefreunde Empfershausen

In unserer Rubrik „Verein des Monats“ stellen wir die zahlreichen Vereine in Körle vor. Diesmal die Hundefreunde Empfershausen. 

Wer zum ersten Mal mit seinem Hund in die Kasseler Innenstadt geht, wird vielleicht schnell keine Lust mehr auf Stadtbummel haben. „Wenn der Hund alles und jeden anpöbelt, ist der Spaß ganz schnell vorbei“, weiß Sabine Stiefel. Sie ist die zweite Vorsitzende der Hundefreunde Empfershausen und kennt sich durch langjährige Erfahrung bestens mit Hunden aus. Wie ein Hund auch in solchen Situationen gelassen bleibt, und zu einem alltagstauglichen Begleiter wird, lernen Besitzer und Vierbeiner beim wöchentlichen Training in Empfershausen. Immer samstags ab 14.30 Uhr treffen sich die Hundefreunde auf dem Platz unweit der Feuerwehr. Neben den Grundkommandos steht für die Hunde dann beispielsweise auch Slalomlaufen auf dem Programm. Die Sozialisierung stehe samstags im Mittelpunkt, erklärt Sabine Stiefel. Auch der Turnierhundesport (THS) soll wieder mehr in den Fokus rücken, erläutert die erste Vorsitzende Monika Hey-Fahrenbach, doch derzeit sei die Beschaffenheit des Platzes dafür einfach nicht geeignet. Es müsse erst wieder trockener werden. Wenn die Uhren dann auf Sommerzeit umgestellt werden, findet zusätzlich auch mittwochs Sporttraining statt.

Corona habe dem Verein ziemlich zugesetzt, sagt Fey-Fahrenbach. Sie habe schon befürchtet, dass es dem Verein an den Kragen gehen könnte. „Aber jetzt geht es wieder bergauf.“ Mittlerweile seien auch einige Neumitglieder hinzugekommen. „Darüber bin ich sehr froh.“ 38 Mitglieder hat der Verein, elf davon sind Aktive, berichtet Stiefel. Viele würden dem Verein die Treue halten, auch wenn der Hund gestorben sei, erklärt sie die hohe Anzahl an passiven Mitgliedern.

Das regelmäßige Training sei für die Beziehung zwischen Hund und Mensch sehr wichtig. „Die Besitzer lernen hier, was ihre Hunde für Bedürfnisse haben.“ Und ein Hund habe stets das Bedürfnis, dass ihm der Besitzer Sicherheit vermittelt. „Reagiert der Mensch souverän in einer Situation, dann überträgt sich das auf den Hund“, erklärt Hey-Fahrenbach, die sich durch Seminare und jahrelange Erfahrung ein umfassendes Wissen über Hunde angeeignet hat.

Durch das Training lernen die Hunde auch, Artgenossen zu akzeptieren. „Nein, auch Hunde müssen sich nicht alle gegenseitig mögen“, sagt Stiefel. Das liege auch gar nicht in ihrer Natur. Es ginge lediglich um Akzeptanz.

Die körperliche und geistige Auslastung durch das Training haben zudem eine äußerst positive Auswirkung auf die Entwicklung der Hunde. „Manche kaufen sich einen Border Collie und gehen immer nur spazieren, weil sie denken, dass der Hund dauernd laufen muss“, sagt Stiefel. „In Wahrheit muss der Border Collie aber geistig sehr gefordert werden. Ein Husky muss hingegen wirklich viel laufen.“ Sie bemängelt, dass sich viele Hundebesitzer vor der Anschaffung eines Vierbeiners nicht richtig informieren.  In Empfershausen sind alle Hunderassen willkommen – auch Listenhunde. „Das Elend ist immer am anderen Ende der Leine“, sagt Stiefel und meint damit die Besitzer.

Nicht nur zum Training treffen sich die Mitglieder, sie unternehmen auch Ausflüge gemeinsam. „Wir sind eine richtig gute Gemeinschaft“, sagt Sabine Stiefel. Doch der Verein könne gut und gern noch etwas wachsen, finden die beiden Vorsitzenden. „Viele wollen sich heutzutage an keinen Verein mehr binden.“ Wer Mitglied bei den Hundefreunden werden will, bezahlt jährlich einen Mitgliedsbeitrag von 50 Euro plus eine Aufnahmegebühr. Hinzu kommen zwölf Arbeitsstunden, die man im Jahr für den Verein investieren muss. „Wir müssen hier ja auch den Platz in Schuss halten“, sagt Hey-Fahrenbach. Aber die Arbeitsstunden würden viele potenzielle Mitglieder abschrecken. Alternativ könne man aber auch eine Zehnerkarte für 75 Euro kaufen, damit könne man dann an zehn Trainingsstunden teilnehmen, eine Stunde gibt es gratis oben drauf – ohne Vereinsmitgliedschaft.

Eine, die äußerst froh ist, Mitglied zu sein, ist Angelika Siebert. Sie kommt regelmäßig mit Hund Luke zum Training. „Ohne die Hilfe des Vereins hätten wir es nie geschafft, den Hund so hinzubekommen.“ Luke wurde über ebay-Kleinanzeigen verschenkt und lebte monatelang in einem Garten. „Er war völlig auf sich alleine gestellt“, berichtet Siebert. Als Sieberts ihn abholten, sei sein Fell verfilzt gewesen und sein Sozialverhalten komplett gestört. Heute merkt man Luke das nicht mehr an, wenn er über den Hundeplatz saust. „Hier sind immer Menschen, die man um Rat fragen kann“, sagt Angelika Siebert. Für Hundebesitzer sei der Verein eine tolle Sache.

Infos zum Verein gibt es unter hundefreunde-empfershausen.de oder bei Monika Hey-Fahrenbach, E-Mail: m.hey-fahrenbach@gmx.de

Zudem liegen im Rathaus Flyer zum Mitnehmen aus.