In den vier Dörfern unserer Gemeinde gab es früher mehrere Backhäuser, denn erst Ende der 1920 er Jahre eröffnete in Körle eine Bäckerei. Bis zu diesen Zeiten mussten sich die Familien weitgehend selbst mit Brot versorgen. Deshalb hatten sich in den Ortsteilen „Backgemeinschaften“ gebildet, die gemeinsam einen Backofen betrieben. Backtag war in der Regel der Sonnabend. Das Backholz wurde von den Leuten, die backen wollten, gebracht, dann heizte man den Ofen richtig auf. Brot wurde etwa alle vierzehn Tage gebacken. Wer es sich leisten konnte, kam jeden Sonnabend mit 2-3 Blechkuchen zum Backen. In allen Orten gab es hierfür kleine Gebäude mit Backöfen. Diese wurden leider fast alle abgerissen, mit einer Ausnahme: Das Backhaus an der ehem. Körler Mühle besteht noch. Vielen Leuten, die einmal am Mühlenweg entlang gegangen sind, ist dieses unscheinbare Häuschen wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, es diente jedoch über lange Zeit der Versorgung der Mühlenbewohner.
Der Backofen ist nicht wie bei vielen kleineren Backhäusern von außen zugänglich, sondern steht in einem ca. 5 x 3 m großen Raum. Der Hersteller des Backofens war die Firma Anton Weber – Rosdorf / Göttingen. Auf einer Giebelseite ist das Fachwerk erneuerungsbedürftig und die Dachrinnen sind defekt, das Dach ist aber dicht und der Gesamtzustand akzeptabel, so dass eine Ertüchtigung des Hauses sinnvoll erscheint. Nun werden Mitstreiter gesucht, die sich für die Renovierung und den Erhalt des Backhauses einsetzen. Vielleicht gelingt es dann, im Jahr 2017 mit einem Backhausfest eine Wiedereröffnung zu veranstalten !?! Wenn Sie Interesse haben, sich für dieses geschichtsträchtige Haus einzusetzen, wenden Sie sich bitte an Josepha Hühner Tel. 05665 3362 oder Mario Gerhold Tel. 05665 94980.