Der Brandschutz und die Allgemeine Hilfe werden für den Bereich der Gemeinde Körle in Zukunft nur noch durch zwei Freiwillige Feuerwehren sichergestellt. Dies sieht der Bedarfs- und Entwicklungsplan vor, den die Gemeindevertretung Anfang Februar einstimmig beschloss. Die Feuerwehren Körle und Wagenfurth bilden in Zukunft eine gemeinsame Einsatzabteilung und sorgen dann zusammen mit den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Empfershausen für Schutz und Hilfe im Interesse von 3.000 Einwohnern. In ihren Jahreshauptversammlungen bestätigten die beiden Feuerwehren am 10. bzw. 18. Februar 2017 diese Absicht. Mit dem Beschluss über den Bedarfs- und Entwicklungsplan sind auch die Weichen für den Neubau und ein neues Fahrzeugkonzept gestellt. Der Zeitpunkt für diese Entscheidung ist kein Zufall: In den nächsten Jahren sind zwei Fahrzeuge zu ersetzen, die in 2018 bzw. 2019 beide ein Alter von 25 Jahren erreicht haben werden. Die Unterbringung dieser Fahrzeuge ist in den beiden heutigen Gebäuden nicht möglich, so dass in Körle sowie Wagenfurth teure Um- und Anbauten notwendig gewesen wären. Die Unfallkasse Hessen hatte bereits in der Vergangenheit die beengte Raumsituation bemängelt und mit Hinweis auf die Unfallverhütungsvorschriften Abhilfe verlangt. Aus dieser Situation entstand die Idee, sich auf einen Feuerwehrstandort für Körle und Wagenfurth zu konzentrieren. Der Gemeindevorstand gab daraufhin eine Vergleichsberechnung in Auftrag, die Kosten und Nutzen eines Anbaus an das Feuerwehrhaus Körle einem Neubau gegenüberstellt. Die Planung wurde von einer Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der Gemeindevertretung, der Feuerwehren, zwei Mitarbeitern der Verwaltung und dem Bürgermeister begleitet. Die Vorteile des nun geplanten Neubaus liegen im besseren Raumkonzept inklusive der Parkplatzsituation und in der Verwertungsmöglichkeit für die bisherigen Gebäude. Für einen Neubau sprach auch, dass der Multifunktionsplatz neben dem heutigen Feuerwehrhaus erhalten bleibt. Die Kostenschätzung beziffert den Neubau auf 1.975.000 €.
Hinzu kommen die Investitionen für zwei neue Fahrzeuge, ein LF 10 und ein StLF 20/25, mit knapp 400.000 €. „Für die Feuerwehr bedeutet die Zusammenlegung eine Verbesserung der Personalsituation, da es nur noch eine Wehrführung gibt und man schon in den kommenden Wochen gemeinsame Übungsdienste durchführen wird“, sagte Gemeindebrandinspektor Jens Schenkluhn, der die Pläne bei mehreren Veranstaltungen erläuterte. Auch Bürgermeister Mario Gerhold hält die nun getroffene Entscheidung für den richtigen Weg. „Aus zwei guten Feuerwehren machen wir eine bessere“, prophezeite der Bürgermeister.
Hintergrund:
Aktuell stehen in den drei Freiwilligen Feuerwehren Körle, Empfershausen und Wagenfurth insgesamt 64 Bürgerinnen und Bürger als Einsatzkräfte zur Verfügung. Im Ortsteil Lobenhausen gibt es seit 1987 keine aktive Feuerwehr mehr. Durchschnittlich einmal pro Monat ist in der Gemeinde Körle die Hilfe der Feuerwehr gefragt. Für die Organisation des Brandschutzes und der Allgemeinen Hilfe sind die Kommunen zuständig, die z.B. nach dem Hessischen Brand- und Katastrophenschutzgesetz und der Feuerwehr-Organisationsverordnung gewisse Vorgaben erfüllen müssen. Hierzu gehört insbesondere, dass innerhalb 10 Minuten nach einem Notruf Hilfe am Einsatzort eingeleitet werden kann. Im Falle der Gemeinde Körle wird dies künftig durch die gemeinsame Einsatzabteilung Körle/Wagenfurth und die Einsatzabteilung Empfershausen gewährleistet. Zur Nachwuchsförderung gibt es zwei Jugendfeuerwehren sowie eine Kindergruppe. Die Mitarbeit in der Freiwilligen Feuerwehr bedeutet insbesondere die Teilnahme an den zweiwöchig stattfindenden Dienstabenden sowie die Bereitschaft zur Teilnahme an Lehrgängen. Dafür übernimmt man eine sinnvolle und interessante Aufgabe, die im Kreise Gleichgesinnter auch viel Spaß bereitet. Jede Feuerwehr bietet an, bei Übungsabenden reinzuschnuppern.
Kontakt: Gemeindebrandinspektor Jens Schenkluhn, Tel. 0173 2929179, gbi@feuerwehr-koerle.de