Grabnutzungszeiten in der Diskussion

Friedhof Körle

Die Gemeindevertretung hat sich am 11. Juli 2013 mit den Nutzungszeiten für die Grabstätten auf den vier gemeindlichen Friedhöfen befasst. Auslöser für die Diskussion waren Fragen aus der Bevölkerung, ob die satzungsgemäße Nutzungsdauer von 30 Jahren noch zeitgemäß sei, zumal sich die Pflegedauer oft auf 40, 50 oder mitunter 60 Jahre ausdehnt, wenn Ehepartner in zeitlich großem Abstand versterben und in einem Doppelgrab beigesetzt werden. Dass ein Diskussionsbedarf bestehe, könne  man nach Ansicht von Bürgermeister Mario Gerhold auch daran ablesen, dass ungefähr jedes Dritte Grab vor Ablauf der Nutzungsdauer eingeebnet werde.  Nach dem Beschluss der Gemeindevertretung sollen nun die Nutzungszeiten für die Grabstätten überprüft werden. Fachlichen Rat erhält der Gemeindevorstand dabei durch eine Friedhofskommission, in der mehrere sachkundige Bürger, der Pfarrer sowie zwei Mitarbeiter des Bauhofs vertreten sind. Bürgermeister Mario Gerhold sagte dazu, dass eine Verkürzung auf 25 oder 20 Jahre Regelnutzungsdauer vorstellbar sei. Möglicherweise bleibe auch alles bei der alten Nutzungszeit von 30 Jahren, wenn die Argumente dafür sprächen. Er stellte auch klar, dass die Diskussion überhaupt nicht deshalb geführt werde, weil ungepflegte Gräber auf den Friedhöfen vorzufinden seien, so wie es die Berichterstattung in der HNA suggeriere. Auf den Friedhöfen in der Gemeinde Körle seien ungepflegte Gräber die absolute Ausnahme, im Gegenteil: Viele Menschen wendeten viel Zeit und Mühe auf, die Ruhestätten in einem ehrwürdigen Zustand zu halten.  Aus Sicht der Gemeinde Körle gebe es trotzdem Anlass zum Nachdenken, denn die Situationen vieler Familien sei  nicht mehr die gleiche wie vor 40 Jahren, als die heute gültigen Zeiten festgelegt wurden.  Bürgermeister Mario Gerhold wies außerdem darauf hin, dass man in Körle stets bemüht sei, die individuellen Wünschen der  Hinterbliebenen zu berücksichtigen. Das bedeute im Einzelfall auch, dass man eine längere Nutzung der Grabstätte über 30 Jahre hinaus dulde, insofern dies gewünscht sei. Eine neue Regelung soll frühestens zum 1.1.2014 in Kraft treten.  Bis dahin werde man die Meinungen aus der Bevölkerung aufnehmen, in der Friedhofskommission diskutieren und dem Gemeindeparlament einen Vorschlag unterbreiten, kündigte Bürgermeister Mario Gerhold an.

Bildunterschrift: Die Gräber auf den Körler Friedhöfen werden in aller Regel sehr gut gepflegt.