Einen ungewohnten Anblick boten vergangene Woche die beiden Windkraftanlagen auf dem Körler Berg. Wegen Austausch des Getriebes an der Anlage Nr. 2 musste mit Hilfe von zwei Schwerlastkränen die Nabe inklusive der drei Rotorblätter abgenommen werden. Die Arbeiten in schwindelerregender Höhe (Nabenhöhe 90 m) mussten am Mittwoch wegen der Windverhältnisse unterbrochen werden. Mittlerweile sind die Arbeiten aber abgeschlossen, so dass beiden Anlagen wieder ökologisch erzeugten Strom einspeisen können. Der Bau der Anlagen war im Jahr 2002 durch die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplans der Gemeinde Körle möglich geworden und stellte für den Kreisteil Melsungen ein Novum dar. Eine Bürgerinitiative hatte sich damals vehement gegen den Bau der Windräder zwischen Körle und Guxhagen-Albshausen gewehrt, jedoch rechtlich nichts ausrichten können. In die Anlagen investierte damals eine private Gesellschaft, mittlerweile gehören die beiden Windräder einer dänischen Firma. Die Gemeinde Körle erhält eine Pacht für das genutzte Grundstück. Im Jahr 2014 wurden in unserer Gemeinde knapp 6.900.000 kWh Strom verbraucht. Aus dem beiden Windrädern und insgesamt 180 privaten und öffentlichen PV-Anlagen wurden über 5.000.000 kWh eingespeist. Die örtliche Erzeugungsquote an erneuerbarer Energie liegt damit für Körle bei 72,7 % und damit schon über dem Ausbauziel der Bundesregierung für das Jahr 2035. Die erzeugte Energiemenge reicht damit rechnerisch für fast ¾ aller Körler Haushalte, daher wertet die Gemeinde Körle die damalige Entscheidung auch heute noch als gut und richtig.