Der Regionalplan Nordhessen legt fest, an welchen Stellen neue Windräder gebaut werden können. Dieser Plan wird momentan in Bezug auf die Windkraftnutzung vom Regierungspräsidium neu erarbeitet. Basis für die Festlegung der Flächen ist eine Windpotentialkarte, die der TÜV Süd im Auftrag der Landesregierung erstellt hat. Anhand dieser Karte wurden im Entwurf des Regionalplans Flächen zur Windkraftnutzung ausgewiesen, wenn eine Windgeschwindigkeit von mind. 5,75 m/s auf 140 Meter über Grund angenommen werden kann, die Fläche mind. 1000 m von Siedlungsgebieten entfernt liegt und auf den ersten Blick keine Naturschutzgründe entgegenstehen.
Eine solche Fläche befindet sich auf oberhalb von Lobenhausen und Wagenfurth, auf dem so genannten Quillerkopf (oberhalb vom so genannten Hirscheck”). Eigentümer dieses Waldgebiets, das zur Gemarkung Melgershausen bzw. Altenbrunslar und damit zur Stadt Felsberg gehört, ist HessenForst. Wenngleich der Regionalplan noch nicht beschlossen ist, liegen bei der Forstverwaltung bereits Interessenbekundungen von deutschlandweit tätigen Investoren vor. Nach der Größe der Fläche zu urteilen, könnten dort drei bis vier Anlagen entstehen. Im Detail müssen noch naturschutzrechtliche Aspekte, Schattenwurf, Immissionen, Erschließung etc. geprüft werden. Wenn im Laufe des Verfahrens keine gravierenden Gründe gegen diesen Standort berücksichtigt werden müssen, wird es zum Bau der Anlagen kommen. Daher lautet die Absicht der Gemeinde Körle, die Städtschen Werken Kassel als Investor für die Anlagen zu positionieren. Der Vorteil gegenüber deutschlandweit tätigen Investoren wäre, dass die Städtischen Werke eine finanzielle Bürgerbeteiligung an den Windkraftanlagen realisieren würden und somit auch Körle Einwohner von dem Projekt profitieren könnten. Für eine wirtschaftlich fundierte Einschätzung ist das Projekt aber noch nicht reif, wichtig ist aus Körler Sicht aber, dass HessenForst als Eigentümer mit einem Pachtvertrag keine vollendeten Tatsachen schafft, sondern die Zielsetzungen der Gemeinde Körle und der Nachbarkommunen auf Beteiligungsmöglichkeiten für die Bürger berücksichtigt. Im Rahmen der nächsten Bürgerversammlung (Termin n.n.) soll über den Sachstand informiert werden. Für Fragen zum Projekt können Sie sich an Bürgermeister Mario Gerhold wenden bgm@koerle.de Tel. 05665 9498-0.
Blick vom Körler Berg auf den Quillerkopf. Auf der Anhöhe oberhalb Lobenhausen/Wagenfurth soll lt. Entwurf des Regionalplans der Bau von Windrädern möglich sein.